monochrom (Austria)

Blattoptera - Kunst für Kakerlaken

"Ich finde, es ist an der Zeit, im Verhältnis Kakerlake-Mensch eine neue Offensive des Bewusstseins einzuläuten." (Don Pollock)

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Die KunstkennerInnen respektive GaleriebesucherInnen:
Blattoptera (Blattodea, Schaben) gehören zu den ältesten und primitivsten Insektenordnungen der geflügelten Insekten (Pterygota). Sie sind bereits im Oberen Karbon (vor 250 bis 350 Mio. Jahren) in bemerkenswerter Artenfülle weit verbreitet. Vermutlich haben sie sich aus den im Unteren Karbon lebenden Protoptera, wahrscheinlich über die Protoblattoidea, entwickelt. Die ungewöhnlich zahlreichen Funde von sehr vielen und mannigfaltigen Arten aus dem Paläozoikum lassen uns vermuten, dass die Blattoptera bereits am Ausgang des Karbons und im Perm ihren Entwicklungshöhepunkt erreicht haben und seitdem im Rückgang begriffen sind. Bei keiner anderen Insektenordnung kann der Werdegang auch nur annähernd so gut durch Beweisstücke belegt werden. Trotzdem bleiben auch hier Lücken, denn von den älteren Fossilien sind es fast nur die Flügel, die Aussagen ermöglichen.

Erst aus dem Tertiär liegen in Bernsteineinschlüssen vollständige Tiere vor. Diese beweisen, dass alle damaligen Formen zu den noch heute bestehenden Familien und Gattungen zu zählen sind. Gegenwärtig kennen wir ca. 3.800 Schabenarten, überwiegend Bodentiere, die größtenteils in den waldreichen tropischen Zonen der Erde beheimatet sind. Das weitaus artenreichste Gebiet ist Südamerika, in dem auch mehrere endemische (=nur in diesem Gebiet verbreitete) Gruppen vorkommen. Schon in den trockenen subtropischen Gebieten geht die Artenvielfalt stark zurück, und die gemäßigten und nördlichen Zonen sind ausgesprochen arm an Schaben. Beispielsweise gibt es in Mitteleuropa nur zehn freilebende Arten. Hierzu kommen allerdings noch einige weltweit verbreitete Arten, die sich dem Leben in menschlichen Wohnungen angepasst haben und so auch in Gebiete vorgedrungen sind, in denen sie freilebend schon im ersten Winter zugrunde gehen würden (z.B. Blatta orientalis, Periplaneta, Blattella und Supella).

Allgemein betrachtet ist die ökologische Anpassungsfähigkeit der Schaben gering, weshalb wir die meisten Arten nur in spezifischen Biotopen finden. Allerdings gibt es einerseits extrem feuchtigkeitsliebende Arten, die an nassen Ufern oder sogar zeitweilig im flachen Wasser leben und selbst in tieferes Wasser flüchten (z.B. mehrere Epilamprinae-Arten), und andererseits Wüstenbewohner, wie Polyphaga, deren Weibchen flügellos und durch eine dicke Cutucula (=dünnes Häutchen über der äußeren Zellschicht) vor Austrocknung gut geschützt sind.

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