smoke: statement / mathieu & molicnik
zigarettenensemble by mathieu &
molicnik
die zigarette kämpft seit ihrer geburt (ca. 1900) unermüdlich um ihr ansehen. vor ihrem
durchbruch, im zeitalter der industrialisierung, galten zigarettenraucher als nicht
genussfähig und zweifelhafte persönlichkeiten. die zigarette wurde gegenüber der
zigarre lange zeit geringschätzig beurteilt. als besonderes abschreckungsmittel wurde die
schädliche wirkung des verbrannten papiers und weiterhin die zweifelhaftigkeit des
inhalts betont. das alles aber hat das rasche anwachsen der bedeutung von zigaretten nicht
aufhalten können und heute wird ihr antagonist, die zigarre, sowohl in der zahl der
anhänger, wie in wirtschaftlicher hinsicht durch die zigarette weit übertroffen.
100 jahre nach ihrer geburt, scheint die zigarette ihren ursprünglichen, schlechten ruf
zurückzuerlangen -- und mit ihr jedwelcher tabakgenuss. wie schon einmal, so scheint es,
gelten raucher heute als unerwünschte randgruppe.
das zigarettenensemble besteht aus leeren zigarrenkisten, zt. schwarz koloriert, in denen
angerauchte filterzigaretten, mit je einem stück faden befestigt wurden. auf jeder
einzelnen zigarette findet sich die nihilistische aussage: "kommunikation ist
selbstbefriedigung".
in dieser aussage spiegelt sich der soziale abstieg des
rauchers wieder, ausgeschlossen von der gesellschaft und unverstanden. man stelle sich
eine fiktive person vor, wie sie einsam qualmend in ihrer dunkeln kammer sitzt und
zigarette für zigarette mit nadel und faden an die zigarrenkisten befestigt, nachdem sie
auf jedes ihrer rauchopfer die ernüchternde erkenntnis krakelt...
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