intro #1: posen / martin krusche

Männer, viele Männer, gefallen sich in solchen Posen . Es gehört heute zu den Grundübungen der Ästhetisierung von Gewalt, daß man zum Beispiel in Hollywood kaum müde wird, uns genau diese Pose ständig neu zu inszenieren.

pose01.jpg (15278 Byte)

pose02.jpg (15305 Byte)

pose03.jpg (18706 Byte)

pose04.jpg (13658 Byte)

Auch aus anderen Quellen fallen uns solche Bilder laufend zu.

Ob diese Sujets direkt zur Gewalt anregen, gilt als umstritten.

Aber eines leisten sie gewiß. Sie empfehlen auf attraktive Art, daß Gewaltanwendung akzeptabel sei.

So gesehen tragen diese Inszenierungen grundlegend bei, daß in der passenden Konstellation das Töten beginnen kann.

Es gibt dabei mehrere Schwellen zu überwinden. Menschen müssen dazu disponiert sein. Was sie gewöhnlich nicht von selbst sind.

Ein Exekutor, ein Terminator muß mit Propaganda vorbereitet, durch verschiedene Maßnahmen trainiert und mit Legitimation ausgestattet werden.

(Wie das geht und wie weit das reicht, ist nicht nur durch das "Milgram-Experiment" drastisch belegt.)

Oder aber ... bricht solch ein Prozeß, wenn man das Motiv ironisch aufgreift?

Kann man beim Geschäft der Ästhetisierung von Gewalt mit Wirkung intervenieren, wenn man in die Inszenierung "einsteigt", um eine andere Fracht (wie ein trojanisches Pferd) zu implementieren?

Und! Ist man nicht höchst gefährdet die Seite zu wechseln, wenn man so eine Rolle übernimmt?

Ist "Mirroring Evil" eine Verfahrensweise, die diesem kulturellen Phänomen der Gewaltanbahnung entgegen wirkt?

Als Kunstschaffende arbeiten wir selbstredend an den Bedingungen des Ästhetischen, auch an seinen Deutungen, wir üben Rollenspiele, wir pflegen Maskerade, Ironie und Satire.

Related to: art on location / Kunst vor Ort [LINK]


core | reset | home
34•05