Vor einigen Jahren war der bosnische Dichter Dzevad Karahasan so freundlich, in meinem Set beim damaligen "Net Art Comnmunity Congress" in Graz jenen Teil zu übernehmen, in dem die Grundlagen der griechischen Tragödie und des Deklamierens dargelegt wurden. Einerseits die Methode der Befragung aller Beteiligten in einem Drama, um den Weg zur Katharsis zu ebnen. Andrerseits Mnemotechniken als Werkzeuge des Erinnerns.

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Dem Erinnern ist Karahasans "Tagebuch der Aussiedelung" gewidmet. Die im jugoslawischen Sezessionskrieg von serbischen Einheiten in Brand geschossene Bibliothek von Sarajevo war die größte und bedeutendste Südeuropas. Da verging das Archiv eines kollektiven Wissens zu Asche.

Aber auch die systematische Verfolgung von Intellektuellen (wie ihm) war eine gezielte Attacke auf Erinnern, Wissen, Identität ... Karahasan schrieb in diesem Buch über seine Stadt:

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