Input #7 Wie soll der Hauptplatz / die Innenstadt zukünftig aussehen?
Von Robert Lamperti
1 Kurze Wege und verkehrsberuhigte Zonen
In den mit Gleisdorf vergleichbaren Städten [der Steiermark] werden die zentralen Plätze
meist als öffentlicher (Re)Präsentationsraum genutzt. Als stille
Rückzugsbereiche [im Stadtkern] werden sie jedoch nicht genutzt: die Zufahrt
für Anrainer bzw. Bewohner und die räumlich oder zeitlich begrenzte Durchfahrt für
Durchreisende ist möglich. Was der Durchfahrende zu sehen bekommt animiert
ihn im Idealfall dazu, stehen zu bleiben, sich in der Umgebung einen Parkplatz zu finden
und das Angebot der Geschäfte oder Gastronomiebetriebe zu nutzen oder einfach nur davon
Notiz zu nehmen, dass es etwas gibt, wofür es sich lohnt wieder zu kommen.
2 Verborgene aber zugängliche Ruhezonen
Was Gleisdorf nicht hat, ist ein Hauptplatz, der durch Gebäude, wohlproportionierte
Räume oder interessante Gliederung die Aufmerksamkeit der Besucher von vornherein weckt.
In Gleisdorf sind die Blickfänge schnell aufgezählt und bis auf einen
oder zwei befinden sie sich nicht am Hauptplatz. Ein Café zur Post im alten
Post[meister]haus [mit einem als Gastgarten genutzten Hof] gibt es nicht. Und dabei haben
einige, eigentlich die meisten Häuser in der oberen Bürgergasse und rund um den
Hauptplatz, interessante Hofstätten, die sich hinter abweisenden, verschlossenen Toren
verbergen.
3 Verweilen und Genießen auf dem Hauptplatz
Gleisdorf muss das Vorhandene optimal präsentieren: der Hauptplatz wird von der Kirche
mit dem weithin sichtbaren Kirchturm überragt. Der zur Zeit baumfreie Kirchenriegel
ermöglicht interessante Durchblicke. Der Platz vor der Kirche und der Bereich um den
Kirchenriegel werden wieder als Einheit, als etwas Zusammengehörendes gesehen. Es ist
wichtig, die Nutzung am Platzrand und auf dem Platz so zu gestalten, dass die Besucher
dazu animiert werden, auf dem Hauptplatz verweilen zu wollen. Na
4 Öffentlicher Raum zum Flanieren und Schauen
Der öffentliche Raum der Innenstadt wird heute vom Straßenverkehr bestimmt. Die
Flanierräume sind stark eingeschränkt oder werden als zeitlich begrenzte Ausschank-,
Feilbietungs-, Markt- und Parkplätze genutzt. Das so genannte öffentliche Leben
vollzieht sich in Gleisdorf zunehmend in den Centern (Einkaufs-, Geschäfts-, Kino-,
Kultur-, Sportcenter). Wenn Fußgänger, Radfahrer, Parkierende ihr Interesse an der
Innenstadt verlieren, machen die Läden und Cafés erst recht kein Geschäft. Für den
Fall, dass der Hauptplatz, so wie jetzt, vorrangig als Verkehrsplatz dient, ist er nur
einer von vielen Auto(ab)stellplätzen in Gleisdorf. Und dann reduziert sich das Thema
Hauptplatz auf die Frage: Ist er als kostenfreier oder als kostenpflichtiger
Parkraum zu nutzen?
5 Ein neues Gesicht für den Hauptplatz
Eines steht fest: Ein städtischer Platz ist nicht nur ein Ort an dem Verkehrswege
zusammentreffen. Ein Platz muss auch als solcher wahrgenommen werden, ein Gefühl von Raum
und Einheit vermitteln und zum Verweilen einladen. Der Hauptplatz sollte daher künftig
sichtbarer, benutzbarer und künstlerischer werden. Gleisdorf muss auch das Vorhandene
zeitgemäß adaptieren. Die Wasserspiele finden noch immer Interesse bei Groß und Klein.
Warum kann der Hauptplatz nicht auch Spielplatz sein? [...] Textauszug! Den
Volltext können Sie hier als RTF-Datei DOWNLOADEN!
(39 Kb)
(Robert Lamperti, Vizebürgermeister der
Stadt Gleisdorf und Repräsentant der SPÖ)
[die
texte]
core | reset | home
4905 |