Input #6 Innenstadt Gleisdorf, wie geht es weiter?
Von Karl Hierzer
Ein schwieriges Unterfangen, Zugegebenerweise auch für uns
GRÜNE. Wir stehen für Verkehrsberuhigung, Fußgänger und Radfahrer. Dennoch muss gesagt
werden, die Situation ist unbefriedigend. Aber das ist nichts neues. Seit vielen Jahren
gibt es diese Situation. Die Gewerbetreibenden klagen über Geschäftsrückgänge und
glauben in der Öffnung für den Kfz-Verkehr die Lösung gefunden zu haben, die
Bevölkerung will eher verkehrsberuhigte Zonen.
Mehrere Millionen Euro sind schon in die Gestaltung und
Umgestaltung der Innenstadt geflossen. Das Ergebnis ist nach wie vor unbefriedigend.
Wollen wir hoffen, dass die Geschäftleute durch die Öffnung des Kfz-Verkehrs
Umsatzsteigerungen zu verbuchen haben. Die restliche Bevölkerung kann sich seit der
Öffnung für den Kfz-Verkehr nur über lockere Pflastersteine wundern.
Die Zeichen der Zeit sprechen aber eine andere, eindeutige
Sprache: So wie es Wolfgang Lidl in der Präsentation der Frequenzoffensive
Innenstadt darlegte, die Orientierung geht in Richtung Einkaufszentrum. Maximales
Gratisparkplatzangebot bei möglichst vielfältigen Verkaufsangebot.
Verkaufsflächenmanagement und Frequenzbringer müssen her. Aber kann das unsere
Innenstadt bieten? Großflächige Parkmöglichkeiten (wo?) und gleichzeitige Wohnqualität
ist dann mehr als in Frage gestellt.
Es gibt noch einen kleinen Unterschied zu den
Einkaufszentren: Wir sprechen in der Innenstadt von öffentlichen Flächen, da ist es
nicht so einfach zu sagen, wir machen aus der Innenstadt ein Einkaufszentrum. Öffentliche
Plätze haben auch andere Aufgaben, da müssen beruhigte Plätze vorhanden sein, auch
Spielflächen für Kinder müssen Platz finden. Wenn die Entscheidung in Richtung
Innenstadt-Wirtschaftsraum mit allen seinen Konsequenzen fallen sollte, muss die Frage
erlaubt sein: Wollen wir in der Innenstadt einkaufzentrumsähnliche Verhältnisse?
Ich glaube, dass die Geschäftsleute in der Innenstadt
einen gewissen Anteil am Gleisdorfer Wirtschaftskuchen abbekommen, aber einen schweren
Stand im Gegensatz zu den Einkaufszentren haben. Leider ist derzeit so, dass viele Leute
in die Einkaufszentren strömen. Ich zähle mich nicht dazu.
Für mich persönlich ist die Fußgängerzone vor dem Café
Columbia unantastbar, ein Zeichen von Lebensqualität in der Innenstadt, ebenso fehlen mir
die Bäume am Kirchenriegel.
(Karl Hierzer, Umweltreferent der Stadt
Gleisdorf und Repräsentant der GRÜNEN)
[die
texte]
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