Log #4

Im Jahr 2003 war ich noch der Überlegung angehangen, die neue Mediensituation sei einer von mehreren Aspekten in Veränderungsschüben, durch die das "Denkmodell Zentrum / Provinz" neu gedeutet werden müsse. [Beispiel]

Inzwischen mußte ich begreifen, auch DAS war noch in der "alten Logik" gedacht und ist vermutlich eine Sackgasse. Dabei halfen mir vor allem Debatten mit Leuten aus der Architektur und aus der Raumplanung auf die Sprünge. Beim "steirischen herbst" von 2005 hatte ich in einem Projekt ["City Upgrade"] die Annahme vorgelegt: "Die Stadt ist, was die Erzählung über sie ist."

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Dieser Zugang interessiert auch Gerald Gigler, den Leiter das „Referat für Innovations- und Kooperationsentwicklung im ländlichen Raum“ des Landes Steiermark. Er wird Anfang Juli zu einem Arbeitsgespräch hierher kommen. Gigler meinte:

>>"geschichtenerzählen" heißt für mich im kontext der regionalentwicklung "betroffenheit" erzeugen, bilder und neue/alte identitäten (vor allem beim zuhörer) quasi herauszuschürfen, festzusetzen, zum eigenen gedankengut zu machen ...<<

Noch jemand wird sich auf den Weg in die Region machen, um eine Erörterung solcher Ansätze in Betracht zu ziehen:

Lieber Martin,

Landeshauptmann-Stv. Dr. Flecker kommt gerne, allerdings erst nach seinem Urlaub, das ist ab ca. 20. August. Bitte melde dich dann mit konkreten Möglichkeiten und vielleicht auch ein paar Angaben, was ihn bei Euch erwartet. 

Schöne Grüße,
Herbert Nichols-Schweiger

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Büro Landeshauptmann-Stv. Dr. Kurt Flecker
8010   Graz, Landhaus
Tel. 0316/877-2260
Fax 0316/877-3313

Cut!

Geschichten erzählen. Das wird ab September gewissermaßen auch ein Schwerpunkt in der neu erscheinenden Sonntagsausgabe der "Gleisdorfer Woche" werden. Dieses Regionaljournal ist ja eine wesentliche Ebene, auf der im Raum Sichtbarkeit (also auch: "Realität") hergestellt wird.

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Ich hänge der Auffassung an, Medienanwendung sei Realitätserzeugung. Weshalb regionale Kommunen und Wirtschaftstreibende etliches Geld in die Hand nehmen, um auf solchem Weg "sichtbarer" zu werden. Ein Zusammenhang, der auf dem Kulturfeld nicht ignoriert werden kann.

Apropos Kulturfeld. Gleisdorfs Kulturreferentin Susanna Schrampf hat sich nun mehre Meetings vorgenommen, in denen wir aktuelle Fragen und Themen besprechen wollen. Was ich insofern für einen wichtigen Schritt halte, als unsere Tradition das Verhältnis zwischen Funktionstragenden der Politik und Kunstschaffenden meist auf den bescheidenen Kommunikationsakt des Subventionsansuchens beschränkt.

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Was BEIDEN Seiten Einschränkungen auferlegt und vor allem: die Arbeit an innovativen Optionen verbaut. Wenn Politik nicht eine Art "Verwaltung des Zufalls" sein soll, dann muß es ja auch außerhalb formeller Gremien Kommunikationsebenen geben, die gewissen Qualitäten gewidmet ist. Wenn das überdies im einen oder anderen Gleisdorfer Café stattfinden kann, sehe ich der Zukunft vergnügt entgegen.

Apropos Zukunft. Zu unserer kommenden "Next Code"-Station in Montenegro mailte Festival-Chef Sinisa Stevovic eben:
>>Then, very soon we will book your accomodation in Zabljak and airplane tickets, as well.<<

Das läuft also. Ferner werden bei unserer Next Code-Station in Istanbul die türlischen Kunstschaffenden Mürüvvet Türkyilmaz und Selim Birsel andocken, um dann auch im Jahr 2007 für die Linie Wien-Beograd-Istanbul mitzuarbeiten. (Die übrigens durch Gleisdorf geführt werden soll.)

Cut!

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Vorige Woche konnten wir erfahren, daß Gleisdorfs City-Manager Wolfgang Lidl (der sich für "Next Code" sehr engagiert hatte) sein Amt aufgibt. Hannes Lafer, Mitarbeiter des "City-Managements", der nun schon drei Chefs erlebt hat, bestätigte mir, was eben noch Gerücht war: Karl Reisenhofer, seit vergangenem April Obmann "TIP Tourismus- und Wirtschaftsverbandes", hat nicht nur den Gemeinderat verlassen, er demissioniert auch im Verband. Das ist also ein kleines Erdbeben für die "Frequenzoffensive" Gleisdorfs, die im kommenden Herbst für bemerkenswerte Akzente sorgen sollte.


resethome
26•06