Log #8 Jörg
Klauber kenne ich ursprünglich als Maler und Fotograf. Das Graphische ist seine
Profession. Mit einer konzentrierten Zurückgezogenheit, wie sie von Hephaistos dem
Schmied überliefert ist, geht er seinen Themen nach.
Das ist eine Fokussierung auf bestimmte Aspekte des
Sichtbaren, die ich interessant finde, weshalb ich Klauber eingeladen hab, sich diesem
Projekt gelegentlich ein wenig zuzuwenden.
Cut!
Im "profil"
Nr. 45 / 2005 konnte man folgende Liste der Gemeinden Österreichs mit den wohlhabendsten
Menschen finden:
Dies illustriert am Beispiel Wien sehr anschaulich, daß
gut gestellte Menschen ihren Wohnort aus Zentren lieber herausnehmen. Was mag das
bedeuten, wenn man es auf eine Stadt wie Gleisdorf umlegt? Gibt es da Entsprechungen?
Gleisdorfs Entstehung war davon geprägt, daß sich aus der
Ansässigkeit im "alten Zentrum", also quasi rund um den Dorfplatz, einige
Familien den Status des "Ackerbürgertums" erarbeitet haben. Aus dem sich bis
heute natürlich eine ganz andere Situation entfaltete. Aber der Zeitraum dieser
Entwicklung ist gut überschaubar ... Wie könnte man ihre Ergebnisse beschreiben?
Cut!
Nun ist die Basis-Website zum gesamten
Themenbogen "Next Code" fertig: LINK. Dabei
gelten erste Beiträge dem Überprüfen, auf welche Weisen sich Codes paraphrasieren und
durchbrechen lassen ... meist im flüchtigen Überschreiben von Passagen des öffentlichen
Raumes.
In einem der nächsten Schritte wird von mir auch das
Vorgefundene in dieses Umschreiben einbezogen ... eigentlich: in dieses Umdeuten. Zum
Beginn greife ich dabei auf zwei Motive zu: "Tote Tiere / Tote Handschuhe".
Diese Motive werden mit den Abbildern menschlicher
Schreibhaltungen kontrastiert. Mit diesem ersten kleinen Motivkatalog nähere ich mich den
theoretischen Erwägungen des "SPLITTERWERKS" zum Thema Ornament, dem diese Crew
in der Architektur eine Rolle zuweist, die zur Zeit mit etlichen Konventionen kollidiert.
Warum? Wie? Dazu kommen wir noch ...
So viel vorerst, der französische Historiker Jacques Le Goff
vertritt die Ansicht, keine Quelle sei "unschuldig". Die Deutung von Quellen ist
ja eine Grundsituation der Geschichtsschreibung. Mit erheblichem Einfluß auf unsere
Vorstellungen wer wir seien.
Le Goff betont die Beachtung von bewußten und unbewußten
Quellen. Als unbewußte bezeichnet er "Spuren, die Menschen hinterließen ohne jede
Absicht, der Nachwelt ein Zeugnis zu übermitteln."
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