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(Geschäftsführer, Österreich, Steiermark, Bezirk Weiz, Gleisdorf)

• Portrait: Walter Schiefer / Geschäftsführer
Von Martin Krusche

„Wenn Produkte für Menschen einen Wert haben, müssen es nicht die billigsten sein, dann dürfen sie auch etwas kosten."

Walter Schiefer, erfahrener Ingenieur und Geschäftsführer der „Feistritzwerke", hat mit einem Kernbereich unserer Wünsche nach einem komfortablen Leben zu tun: Energie. Auch wenn sich langsam herumgesprochen haben könnte, daß wir viel zu lange viel zu verschwenderisch mit Energiequellen umgegangen sind, „bei der breiten Bevölkerung ist das noch nicht angekommen".

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Nun sollte doch ein Unternehmer darauf achten, möglichst viel von dem zu verkaufen, was er anzubieten hat? Schiefer lächelt. „Es muß ja auch für die Menschen leistbar bleiben." Also geht es hier nicht bloß darum, Energie anzubieten. Es geht auch darum, einen klugen Umgang damit zu vermnitteln. Der Techniker nennt allerhand gute Gründe dafür. Einer davon: „Wir haben momentan 80 Prozent Auslandsaabhängigkeit."

Die „Feistritzwerke" sind auch gewissermaßen ein Labor, wo Konzepte in Erprobung stehen, mit denen das Verhältnis von Energiebedarf und Leistung optimiert werden kann. Thema Mobilität. Was kostet ein Auto rund um's Jahr und wie viel der Motorleistung kommt tatsächlich bei den Rädern an? Wer eine ganze Flotte dirigiert, kann dabei enorm sparen.

Es ist also nicht immer eine Frage neuer Technologie, läßt Schiefer durchblicken, es geht vielfach auch um verbesserte Kommunikation und Koordination. Seiner Erfahrung nach sind die Menschen da bei ihren Häusern meist kostenbewußter als bei ihren Autos. Manchmal werden wir durch explodierende Preise zum Umdenken gezwungen. Schiefer meint: „Veränderungen in guten Zeiten tun nicht weh. Veränderungen in schlechten Zeiten bereiten Schmerz." So plädiert er für Vorausdenken. Das scheint heute nötiger denn je zu sein. „Vor hundert Jahren hat ein Handwerker lange auf die gleiche Art arbeiten können, ohne sich was Neues einfallen zu lassen."

Dabei haben viele Menschen schon vergessen, wie jung dieser Bereich ist. In der ländlichen Region wurden die meisten Häsuer erst nach dem zweiten Weltrkeig elektrifiziert. „Damit haben wir noch bis 1968 zu tun gehabt." Die Ansprüche sind seither enorm gestiegen, manche Probleme leider auch. Heute hat Gleisdorf „ungefähr 1.500 Objekte. Bei ungefähr zwei Dritteln davon wird viel zu viel ungenutzt hinausgeheizt."

Schiefer klingt dennoch sehr optimistisch, zeigt sich auch vom Thema Wirtschaftskrise unbeeindruckt, sagt: „Jammern wir nicht, nehmen wir es selbst in die Hand. Man kann ja gemeinsam viel erreichen." Damit meint er vor allem, daß wir in der Region positive Entwicklungen voranbringen können, wenn sich die Menschen zur Selbstverantwortung aufraffen. Anregungen, Ermutigungen, aber auch Informationen auf der Höhe der Zeit, dem fühlt sich Schiefer verpflichtet. Er faßt es so zusammen: „Die Erwartungen der Menschen mit der Technologie verknüpfen. Damit das Leben erleichtern, Energie optimiert einsetzen."

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28•09