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(Regionalentwicklung, Politik, Oststeiermark, Bezirk Weiz) Reportage: Deutlicher
Optimismus (Energie-Region Weiz-Gleisdorf) Die Energie-Region Weiz-Gleisdorf hat gut gewirtschaftet und nimmt sich viel vor. Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark durfte bei der Generalversammlung im imposanten Gemeindezentrum von Unterfladnitz die einstimmig beantragte Entlastung des Vorstandes entgegennehmen. Rosemarie Taferl, Bürgermeisterin von Ungerdorf, berichtete von geplanten Vorhaben zur Öffentlichkeitsarbeit, denn man schien sich einig: Die Region hat mehr zu bieten als die Plaudereinheiten der Bürgermeister. (Stark) Weshalb die Gemeindeoberhäupter nun eine Bewerbung als LEADER-Region vorbereiten, um im Rahmen dieses EU-Programmes die Energie-Region in zukunftsweisende Zusammenhänge zu bringen. Die Energie-Region könnte
Kyoto-Region 2012 werden. Von links: Berater Wolfgang Braunstein meinte: Weiz-Gleisdorf ist eine prosperierende Region. Uns gehts gut. Damit sich das weiter kraftvoll entwickeln kann, strebt man den LEADER-Status an. Dazu hielt Gerald Gigler, Leiter des Referats für Innovations- und Kooperationsentwicklung im ländlichen Raum, ein sehr anregendes Referat. Bürgermeisterin Rosemarie Taferl
stellt eine große Veranstaltung Wie es zur Energieregionkam? Die Landesausstellung von 2001 zum Thema Energie war Anlaß, daß sich 17 oststeirische Gemeinden zur Energie-Region Weiz-Gleisdorf zusammengeschlossen haben. Diese Kooperative engagiert sich für die Stärkung dieses Gebietes. Schwerpunkte der Region sind Energie, Umwelt, Tourismus, Kulinarik und Kultur. LEADER-Fachmann Gerald Gigler:
Man muß was riskieren und Unsere Energie-Region ist älter als die Diskussionen über andere (Regionen) sagte Christoph Stark, Bürgermeister von Gleisdorf, zum Auftakt der Generalversammlung 2007. Allerdings ist lange Geschichte heute ja nicht unbedingt eine Referenz. Es zählen die Ergebnisse. Stark: Die Region hat mehr zu bieten als die Plaudereinheiten der Bürgermeister. So zuversichtlich klingen Lokalpolitiker aus kleineren Gemeinden definitiv NICHT. Allerdings muß man beachten, daß die Anforderungen bezüglich Alltagsbewältigung in kleinen Kommunen ganz andere Rahmenbedingungen haben als in großen. Infrastruktur und Personalstand unterscheiden sich markant. Zur Energie-Region sagte Stark: Ja, wir wollen uns als LEADER-Region bewerben. Und: Die Entwicklung eines Leitbildes ist der Auftakt dafür. Er betonte: Es muß uns klar sein, daß uns das viel Arbeit abverlangt. Gelegentlich waren von verschiedenen Regionalpolitikern auch Klagen zu hören, dauernd würden neue Verbände oder Regionen gebildet, man wisse schon nicht mehr, wo man hingehöre, vor allem aber komme man vor lauter Sitzungen nicht mehr zum Arbeiten. Bemerkenswert ist daran, daß jenen, die solche Klagen vorbringen, gar nicht auffällt, wie sehr sie dadurch ihre eigene politische Kompetenz in Frage stellen. Um es auf den Punkt zu bringen: Wer vor lauter Aktionismus keine Zeit mehr findet, sich ganz praktisch um die Zukunft zu kümmern, hat damit seine eigene Unzulänglichkeit herausgestrichen, mit komplexen Systemen wie einer Region sachkundig umzugehen. Es ist ja auch die Vielfalt der Verbände nicht vom Himmel gefallen, sondern von den Funktionstragenden der Regionalpolitik generiert worden. |