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Gleisdorfer Stadtjournal: "Spuren" #7 Ulrike und Richard Mayr Noch vor wenigen Generationen waren die meisten Menschen den Peinigungen sehr schutzlos ausgeliefert, wenn Krankheit oder Verletzungen den Alltag erschütterten. Ärztliche Versorgung war nicht allen sicher. Die Medizin kann auch erst seit recht kurzer Zeit, was wir heute für selbstverständlichen Standard halten. Da wird begreiflich, woher der besondere Nimbus kommen mag, den Apotheken haben. Bevor die Pharmakonzerne ihr fast unüberschaubares Angebot in die Welt brachten, spielten Pflanzen natürlich eine zentrale Rolle. Das sei auch heute wieder sehr stark gefragt, sagt Mayr. Und seine Frau Ulrike kann man immer wieder mit dicken, einschlägigen Fachbüchern unterm Arm antreffen, weiß sie auch übers Mikroskop gebeugt ... "Die Anzahl der Präparate geht extrem in die Breite." sagt er. "Wo früher ein, zwei Anbieter waren, haben wie heute zehn." Einst gab es nicht so viele Fertigpräparate. "Wir mußten Arzneimittel nach Wunsch des Arztes zubereiten, eigene Mischungen liefern. Zapferln, Kapseln, Salben, Tinkturen ..." Die alte Art ... "Meine Eltern waren beide Pharmazeuten. Die sind nach dem Zweiten Weltkrieg jung ins kalte Wasser gesprungen. Da war alles ganz anders strukturiert." Man führte eher eine "Rezeptapotheke", sorgte also dafür, daß die Kunden bekamen, was die Ärzte verschrieben. Die Apotheke war einerseits ein Ort, den man mit Respekt betrat, andrerseits auch eine mit Schwellen belegte Einrichtung, die vor allem über das Leiden der Menschen definiert wurde. Heute will Mayr vor allem im Bereich der Prävention Wirkung entfalten. "Der Druck auf die Menschen steigt permanent", sagt er. Die Lebensmittelqualität nehme ab. "Im Obst und Gemüse ist ja nichts mehr drin." Außer man geht in höhere Preisregionen. Schlechte Ernährung, Bewegungsmangel, da gäbe es vieles, was die Gesundheitsrisken anhebe. Außerdem steigt das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung permanent. Anders gesagt, es gibt immer mehr ältere Menschen, deren Wohlbefinden spezielle Anforderungen stellt. Die Apotheke könne heute helfen, bevor der Mensch den Arzt brauche, legt Mayr sehr einleuchtend dar. Und daß unser gesamtes Gesundheitssystem finanziell in der Krise steckt, hat sich ja herumgesprochen. Das heißt, gewohnte Leistungen werden abnehmen. Damit wird ein erhöhtes Augenmerk auf die neue Orientierung der Apotheke doppelt sinnvoll. Mayr: "Das Wissen wie man die Gesundheit erhält, das ist heute das Besondere." |
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