martin krusches [flame] spielzeug #23Die Spielfigur aus Resin zeigt einen Steyr 1500, einen Eineinhalbtonner aus dem Zweiten Weltkrieg. Von diesem Fahrzeug hatte ich lange kein kleines Modell finden können. Dieses ist annähernd 1:87, gehört zu einem Brettspiel, wäre aber dem Maßstab nach auch mit der Modelleisenbahn kombinierbar. Der Werkstoff wird Laien kaum vertraut sein, Modellbauer und Sammler wissen freilich um dieses knifflige Nischenprodukt. Ich hab mir sagen lassen: Als Resine werden Extraktstoffe aus dehydrierten Naturharzen bezeichnet. Resin-Modelle sind meine Kummernummer, denn die Bausätze verlangen nicht nur grundlegende Handfertigkeit, sondern auch einige Erfahrung. Beides fehlt mir eher, doch manche interessante Modelle werden nur als Resin-Bausätze angeboten. Etwas rohe Machart, mäßiges Finish, mangelnde Paßgenauigkeit, zum Beispiel weil die fehlende Formfestigkeit des Materials dünnere Resinstücke zum Verziehen neigen läßt, all das belastet dieses Genre. Ein Albtraum für mich, weshalb sich Fertigfahrzeuge als mein Glücksfall erweisen. Was viele Sammler verachten, mag ich gerade. Das Hohlgußverfahren basiert zum Beispiel auf Kautschuk-Formen, weshalb kleine Resin-Modelle ohne feine Details auskommen müssen. So ist das Duo "Steyr Kfz 70 truck" entsprechend grobschlächtig. Es sind volle Blöcke, was sie verformungsstabil macht. Diese robuste Variante kleiner Steyr 1500 verdanke ich dem Tabletop-Strategiespiel von Phil Yates. In "Flames of War" werden Schlachten a la Zweiter Weltkrieg gespielt; mit einer Verzweigung zurück zum Großen Krieg oder nach vorne Richtung Vietnam. Die Spielfiguren können nach eigenem Ermessen bemalt werden und eignen sich vom Spiel unabhängig zu Sammelobjekten; was bei mir zutrifft. Sieht man sich das Sortiment an, wird sofort klar, diese Ausstattung steht in der Tradition von Armeen aus Zinnfiguren. Die umfassende Online-Verzweigung des Brettspiels über Clubs, Facebook, Yotube etc. erweitert den ursprünglichen Spielraum unermeßlich und verknüpft das Szenario mit anderen Quellen, die je nach Neigung der Akteure eher am seriösen Stand historischer Diskurse oder eher an fragwürdigen Traditionsvereinen orientiert sein können. |