Seite #366: Puch 800 (Lagler)Im Erhalten historischer Fahrzeuge kann
man sehr verschiedene Wege gehen. Dabei wird es stets zentrales Anliegen sein, das Stück
fahrbereit zu machen. Klassiker müssen bewegt werden, um Standschäden zu vermeiden. (Ein
Fahrzeug ist eben kein Stehzeug.) Sie wollen ja auch gezeigt werden.
Ich kenne aus der Praxis vor allem drei
mögliche Positionen:
a) Das Vorgefundene konservieren, möglichst viel alte Substanz erhalten.
b) Zurück zum einstigen Neuzustand, die Gebrauchsspuren tilgen.
c) Optimieren, den einstigen Neuzustand übertreffen.
Als ich Bernhard Lagler besuchen durfte, war
er gerade dabei, seine Puch 800 gründlich abzuschmieren. Bei diesen alten
Modellen gibt es allerhand Schmiernippel, die mit der Fettpresse bedient werden müssen.
Lagler will seine Fahrzeuge möglichst
originalgetreu vor sich haben, zählt die Gebrauchsspuren mit zum Bestand, rechnet sie in
den Status quo ein. Nachdem er die Rennstrecken verlassen hat und das Motorradfahren zu
seinen eher seltenen Freizeitvergnügen wurde, entwickelte sich die robuste 800er
zu seiner derzeitigen Favoritin für kleine Ausfahrten.
Dabei darf man ihr ansehen, was sie hinter
sich hat, dabei sind neue Gebrauchsspuren wohl kein Problem, denn die Geschichte geht
weiter. Sie darf die Jahrzehnte des Einsatzes zur Schau tragen. Siehe dazu auch die kleine
Reportage "Lagler packt zu"!
[Motorräder]
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