Seite #341: Puch MS 50 Reparaturanleitung

Das Moped war technisch längst da, bevor es gesetzlich seine Bedingungen erhielt, die für Kraftfahrzeuge ungewöhnlich waren, bevor es also Moped genannt werden konnte. Man darf es ohne Führerschein fahren, in manchen Ländern sogar ohne Anmeldung und Nummerntafel. Eine soziale Revolution, in der der individuelle Mobilität neue Optionen erhielt.

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Ich habe diese wunderbare Reparaturanleitung (1. Auflage) als Geschenk erhalten. Puch MS 50. So kam das „Freiheitsmaschinchen" damals bei uns unter die Leute. Formal minimalistisch. Ein möglichst geringer technischer Aufwand sollte ein standfestes Fahrzeug zu einem attraktiven Preis ermöglichen.

Der Rahmen aus den beiden Preßstahlhälften erinnert an die Kreuzrahmen der Fahrräder, bevor sich dort der Diamantrahmen durchsetzte. Diese zart erscheinende Moped-Bauweise führte zum Spitznamen „Stangl-Puch", von „Stange" hergeleitet.

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Der thermisch stabile Motor mit seiner Gebläsekühlung wirkt bullig, birgt aber einen winzigen Zylinder. Die Folgemodelle wurden bald gesamt etwas stärker ausgelegt. Was man hier sieht, ist ein Basisereignis der österreichischen Volksmotorisierung.

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Somit ist dieses Heftchen, „kein Lehrbuch für Anfänger […] sondern ein Behelf für die Werkstätte und den erfahrenen Mopedfahrer", ein spezielles Zeitzeugnis, zu dem man sich natürlich fragen könnte, woher in jener Zeit schon „erfahrenen Mopedfahrer" kommen sollten. Naja, vielleicht von einem HMW mit Hilfsmotor oder ähnlichen Konstruktionen, allerhand motorisierten Fahrrädern, die konstruktiv ausgereizt waren und daher die Mopedentwicklung voranbrachten. Das reale Fahrzeug: [link]

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