Seite #324: Fiat Lux

Es ist eine zufällige (?) klangliche Übereinstimmung. "Fiat Lux" entstammt dem Buch Genesis und heißt übersetzt: "Es werde Licht". Fiat ist aber auch die Abkürzung von Fabbrica Italiana Automobili Torino.

Dazu kommt ein spezieller kulturgeschichtlicher Aspekt, denn der aktuelle Fiat 500 ist ein Zitat des Fiat nuova 500 von 1957. Der wiederum war in zäher Entwurfsarbeit vom Fiat 600 abgeleitet worden.

Das bedeutet, eines der wichtigsten Autos in der Geschichte der europäischen Massenmotorisierung hat die Stromlinien-Versessenheit aus den 1930er-Jahren vom Häusel mit Leiterrahmen auf die selbsttragende Karosserie gebracht.

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Das sind Zusammenhänge, weshalb der aktuelle 500er die formale Basis für ein Projekt zur kommenden Veranstaltung "Mythos Puch 2015" [link] abgibt. Basis dieses Projektes ist eine prozeßhafte Erzählung:

Fiat Lux (Das geschwätzige Automobil)

Dazu hat nun der Unternehmer Ewald Ulrich (Ana-U), ein Fachmann im Hightech-Bereich, begonnen, mit seinem Team diese Schale elektronisch aufzurüsten. Das resultiert aus unseren bisherigen Debatten zum Thema "Der Geist in der Maschine". Nun soll ein Maschinchen entstehen, das in einem basalen Bereich eigenständig mit Menschen interagiert, um diese Zusammenhänge erfahrbar zu machen.

Da die italienischen Bleche des nuova 500 auch zum Gehäuse für den Steyr-Puch 500 wurden, bestehen da einige inhaltliche Querverbindungen. Was nun der neue Fiat 500 zitiert, wurde daher in privater Initiative schon einmal zu einem Puch-Memento umgekupfert; siehe: [link]

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Von links: Alfred Urleb, Ewald Ulrich und Willi Gangl

Auf diese Gesamtzusammenhänge mit einem weitreichenden Blick zurück, quer durch das 20. Jahrhundert, bezieht sich dieses Projekt. Nun kamen noch zwei versierte Industriedesigner ins Spiel. Alfred Urleb und Willi Gangl (Wigl Design) widmen sich den formalen Fragen und visuellen Codes. Sie werden (mit Blick auf die Design-Geschichte des Fahrzeuges) die aktuelle Form weiterzeichnen und so dem Maschinchen zu einer neuen Körperhaftigkeit verhelfen.

Das ist derzeit der erste Abschnitt des Geschehens, wo Debatten, Gedanken, eine wachsende Erzählung und einige Gegenstände in eine kollektive Praxis eingehen, zu der sich eben ein Team formiert.

Was noch zu erwähnen wäre: Gangl und Urleb haben ihre Berufslaufbahnen im Grazer Puchwerk begonnen, was dieser Teamsituation einen schönen Akzent gibt. Die Projekt-Website: [link]

[Italiener]


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