Seite #321: Puch M 125 (1:1)
Als im Puchwerk das letzte Straßenmotorrad
der Firmengeschichte entstand, hatte man in Graz zwei wichtige Bereiche tief erkundet. Das
alpine Land forderte exzellente Bremsen und aus den Jahrzehnten Rennsporterfahrung war man
zu hervorragendem Rahmenbau befähigt.
Folgt man dem Befund von Sammler Friedrich F. Ehn, sind neben diesen
beiden Aspekten in der Puch M 125 noch weitere Qualitäten vereint, auch der Motor darf
als Meisterleistung gelten.
Dieses hohe Lob klingt nicht nur aus Büchern. Rund um das Grazer Puch-Museum kenne ich
einen Mann, der nur mit glänzenden Augen von diesem Motorrad spricht. Man braucht die
Finger beider Hände, um seinen Bestand zu zählen.
Sieht man sich die (Familien-) Geschichte der
125er im Hause Puch an, kann man gut von einem Volksmotorrad sprechen. Die M 125 hätte
eine neue Ära einläuten können, da Schalenrahmen und Doppelkolben Geschichte waren.
Doch im Erscheinungsjahr 1966 war der weltweite Motorradmarkt schon extrem dicht
bestückt, wobei japanische Fahrzeuge zunehmend den Ton angaben, italienische Produkte das
exqusite Extra bedeuteten. Jawa hielt sich mit seiner 350er wacker im preiswerten Feld.
1969 sollte Honda mit der CB750 Four eine gänzlich neue Ära einläuten; mit vier feinen
Glöckchen.
Die Puchsche 125er überlebte in den
Mopeds der M-Serie, die Große mußte vom Markt verschwinden. Ich war sehr vergnügt, als
ich in Graz ein frühes Modell in freier Wildbahn entdeckte habe. Ich hatte sie im
nämlichen Stadtviertel einmal kurz gesehen, als keine Möglichkeit zum Stehenbleiben war.
Dann dauerte es Monate, bis ich eine zweite Chance bekam.
Sie hat noch den kleineren Tank in Silber (9,5 Liter), wie er anfangs verbaut wurde, den
Rahmen in "Mohnrot". Bis zum Produktionsende im Jahr 1971 sollten noch zwei
Versionen folgen, eine mit größerem Tank und eine schwächere Einsitzer-Version für die
Post. (Hier das Folgemodell im
Schuppen.)
[Motorrad]
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