Seite #305: Puch 650 TR 2, Piffl, Ortner, Triest-Opicina Beim Club dei Venti all'Ora fand ich gerade ein Video zu
einem Automobilrennen, das eine epochale Vorgeschichte hat. Die alten Nennlisten sind eine
Wucht. Was in meinen Buben-Tagen Rang und Namen hatte, ist dort in der Nachkriegszeit
gefahren. Noch imposanter ist allerdings die Vorkriegsgeschichte.
Fußnötchen: Ich war überrascht, in der Allgemeinen
Automobilzeitung vom Sommer 1914 beim Nachruf auf Johann Puch ein Foto von ihm zu
sehen, auf dem er
lacht. Das war mir völlig neu. Inzwischen weiß ich, dieses Foto
stammt von einem dieser Rennen.
Das war im Sommer 1911. Wer Bildnisse des Altmeisters aus verschiedenen Abschnitten seines
Lebens kennt, sah ihn da stets nur mit ernstem Blick. Daher steht dieses Foto in enormem
Kontrast dazu und läßt vermuten, wie aufgeräumt er sich im Rennzirkus gefühlt haben
muß.
Als ich Puch-Pilot Peter Piffl-Percevic letzten Oktober bei
der Führung einer Besuchergruppe im Johann Puch-Museum erlebte, trug sein 650
TR 2 eine auffallend runde Renn-Nummer: 100. Was hat es damit auf sich?
Ich hab in den Listen des Opicina-Rennens vom Juli
1964 die Klasse bis 700 ccm nachgeschlagen, denn da lief eben dieser 650er mit der Nummer
100. Johann Ortner machte Bestzeit. (Ein Motorsportler im Rang von Rindt und Lauda.)
Hinter ihm Gerhard Tusch ebenfalls auf einem Pucherl, danach Arrigo Cocchetti und
auf viertem Platz Renato Mona, beide auf BMW 700 coupé.
In der Liste ist bei Ortner eine
Durchschnittsgeschwinigkeit von 102,756 km/h notiert. Das attestiert beiden, dem Fahrzeug
und dem Fahrer eine beunruhgende Belastbarkeit. (103 Sachen, nicht Spitze, sondern
Durchschnitt!) Nun ist der Videoclip Trieste Opicina Historic 2014 Cut version online.
Ab Minute 5:46 sieht man Peter Piffl-Percevic mit seinem Pucherl: [link] Der Club
dei Venti all'Ora: [link]
[Persönlichkeiten]
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