Seite #275: ÖAF Typ 2 ENO (1:87) Es wird Zeit, die Verwandtschaft von Puch insofern stärker
auszuleuchten, als die Steyr-Daimler-Puch AG im Kern allerhand Verzweigungen
hatte, die ihrerseits zu einem großen Teil aus interessanten Vorgeschichten herkommen.
Ich muß das einmal separat überschaubar machen; nämlich
in einer kleinen Übersicht maßgeblicher Automobilproduzenten des alten Österreich. Und
dazu gehört auf jeden Fall ÖAF, also die Österreichische Automobil
Fabriks-AG, mit ihren Gräf & Stift- sowie Austro-Fiat-Wurzeln
und ihren MAN-Ausläufern. Was für ein Geflecht!
Von ÖAF hab ich hier schon den "Husar"
stehen, der beim Militär seinerzeit vom "Pinzgauer" aus dem Rennen
geschlagen wurde. Siehe den kleinen 1:200er: [link]
Und jetzt ein Fahrzeug, das durch meine Kindertage gerollt,
also in meiner Biographie aufgetaucht ist. Der ÖAF Typ 2 ENO.
"Packelwagen". Ein Brotkasten der Post fürs Paketzustellen. So hab ich den in Erinnerung.
Und die schwarzen Scheibenräder mit, so bilde ich mir ein, ungefähr Vollgummireifen.
Nein, dieses Modell in H0 zeigt ganz normale Pneus. Da trügt also meine Erinnerung.
Oben steht er neben meinem Saurer GVF-U, dem
legendären Konferenzbus, den ich hier auch noch zeigen werde. Der Post-Kasten
wurde von ÖAF exklusiv für die Post gebaut und war in einigen Städten, wie
eben Graz, im Einsatz. Ab 1951 insgesamt 160 Einheiten mit einem 160 V Motor von Brown
Boveri.
Aber was heißt ENO? Elektro-Niederflur-Omnibus.
Man möchte annehmen, ein konzeptioneller Vorläufer des Steyr City-Bus.
Allerdings mit fast zwei Tonnen Batterielast. Ein sehr bodenständiges Fahrzeug. Er galt
als wartungsarm und standfest, doch langsam. Und langsam, das ist im
Straßenverkehr ein übler Minuspunkt, so die verbreitete Einschätzung.
Rückspiegel, die Entlüftung auf dem Dach, Fenstergitter
und die bedruckten Nummerntafeln, es ist schon beachtlich, was heute in dem Preissegment
bei den 1:87ern an Details üblich erscheint.
[ÖSTERREICH, ANDERE MARKEN]
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