Seite #255: Heft "Neuigkeiten" März 1979 zum Puch
G Im Jahr 1971 lud
Daimler-Benz zu einer Vergleichsfahrt nach Gaggenau. Das Schweizer Militär hatte sich in
einem Großauftrag gegen den Unimog und für den Pinzgauer entschieden.
Ein Vergleichstest von Haflinger, Unimog und Pinzgauer führte
-- um es kurz zu sagen -- zum Projekt "H II", also "Haflinger
zwo".
Dazu wird heute nicht mehr gar so gerne erwähnt, daß ein
wesentlicher Impuls für die Entwicklung des Puch G auf den Schah von Persien
zurückgeht. Reza Pahlavi macht im Rückblick innerhalb unserer Geschichtsschreibung eine
ziemlich miese Figur.
Im Jahr 1973 war der "Letter of Intent"
für eine gemeinsame Fahrzeugentwicklung auf dem Tisch. 1974 begann die
Entwicklungsarbeit. Bis 1977 war es dann so weit, eine gemeinsame "Geländefahrzeug
Gesellschaft mbH" zu gründen.
Daß die Entscheidung für Graz als Produktionsstandort
ausfiel, war keineswegs eine ausgemachte Sache. Die schwache Kapazität der damaligen
Eisenbahnstrecke und die unfertige Autobahn erwiesen sich als Hemmnisse.
Mit einem erheblichen Einsatz der Landes- und Bundespolitik
kam das aber auf den Punkt. Die Serienfertigung des G-Wagen begann am 1. Februar
1979. Im März 1979 wurde mit Heft Nr. 12 der Publikation "Neuigkeiten"
(Händlerwissen AKTUELL) der "ALLESKÖNNER für Profis!" vorgestellt.
Damals ging es um drei grundlegende Karosserievarianten: Offener
Geländewagen, Stationswagen und Kastenwagen. Karlheinz Scherhag,
ein Puch-Arbeiter, der damals in diesem Bereich eingesetzt war, erzählt mir, was die
gängigen Publikationen eher verschweigen: Die ersten fertigen G-Wagen auf dem
Weg aus dem Werk waren für Frankreich bestimmt.
Der Peugeot P4, ein spartanisch ausgeführter G,
löste dort den Jeep-Klon Hotchkiss M201 ab. Von Scherhag ließ ich mir
auch erzählen, wie die Prototypen des Puch G aussahen. Also quasi die
handgeschnitzten Vorläufer-Modelle mit ihren gestückelten Rahmen, da es noch keine
Werkzeuge für die kommende Produktion gab.
Die waren noch einiges roher gearbeitet als etwa das
Vorserienmodell mit den Steckscheiben, wie Sie es im Johann Puch Museum Graz
sehen können. Das bedeutet, es werden da draußen manche G-Wagen als
"Prototypen" hergezeigt, die keine sind.
Zum letzten der drei Bilder wäre anzumerken: Die
Nummerntafel mit dem G für Graz erscheint mir nicht authentisch. Das G sollte schlanker
sein und nach dene rsten drei Ziffern wäre ein Punkt fällig. Hier der Prototyp von 1978:
[link]
[Allrad]
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