Mythos Puch: Intro Stichtag 5. Juni 2014. Eine Besprechung. Die Vorgeschichte ist längst
gebündelt. Aber wohin kann es jetzt in einer Praxis gehen, die von sehr unterschiedlichen
Menschen mitgetragen wird? Wenn alles gut geht, werden wir sehr spannende Passagen
erleben.
An einer Stelle unseres Gesprächs sagt Katharina Lagler: "Ich
bin damit ja aufgewachsen." Ihr Vater ist ein Handwerker und ein Sammler.
Bernhard Lagler ist, wie auch Sepp Schnalzer, einer jener Repräsentanten von
Handfertigkeit und Lösungskompetenz, die uns Terrains sichern, welche teilweise schon
begonnen haben, dieser Gesellschaft verloren zu gehen..
Handwerker und
Sammler: Sepp Schnalzer (links) und Bernhard Lagler
Aber es geht nicht nur um diesen Bereich. Katharina Lagler
erzählt, wie sie schon als kleines Kind mit an Bord war, wenn es zu den Teilemärkten und
zu Sammlertreffen ging, wenn auch manchmal eines der alten Fahrzeuge liegen blieb, weil
das einst eine andere Technik war, nicht so lang stabil, wie wir das heute gewohnt sind.
Das bedeutet auch, wo Sammler und Schrauber werken, bleiben
Kompetenzen erhalten, von denen sich viele unserer Betriebe verabschiedet haben, wo sie
darauf verzichten, die Jugend angemessen auszubilden.
Ich kenne inzwischen wenigstens zwei Generationen, die noch
bei Steyr-Daimler-Puch gearbeitet haben und ihr Know how in solche Kreise
einbringen. Jüngere Leute kommen nach und finden bei solchen Leuten Inspiration wie
Unterstützung.
Katharina Lagler
Keine lokale Autowerkstatt kann auf derlei inspirierte
junge Talente verzichten. Ich stelle meine Karre lieber in eine Halle, wo ich mit diesen
handgeschnitzen Burschen zu tun habe, denen ich anmerke, daß sie die Woche nicht
runterbiegen, damit endlich der Samstag anbricht, sondern daß sie ihren Job mögen und
wissen, was sie tun.
Für solche Zusammenhänge steht das Wort Puch.
Was die Fahrzeuge angeht, meint es natürlich die ganze Steyr-Daimler-Puch AG,
einen historischen Mischkonzern, der vom Fahrrad über Mopeds, Autos, LKW und Traktoren
bis zu Bootsmotoren.
Puch ist ein Synonym für individuelle Mobilität,
verknüpft mit sozialgeschichtlichen und kulturellen Querverbindungen. Als der Arbeitstag
endete, waren wir uns einige, was nun beginnt, läßt sich mit dem Titel "Mythos
Puch" überschreiben. Die Details werden wir nun gemeinsam mit anderen Leuten,
mit sachkundigen Personen herausarbeiten.
Puch ereignet sich
übrigens in Gleisdorf auch ganz von selbst.
Es muß einem bloß auffallen.
Wir werden also einerseits in der Stadt einige Akzente zum
Thema setzen, wir werden medial einiges in Gang bringen. Wir haben uns mit dem Johann
Puch Museum Graz verständigt, denn das ist ein wichtiger Angelpunkt dieser
Geschichte; und zwar auf historischem Boden.
Autor Martin Krusche (links) und
Handwerker Michael Toson
Wir werden dabei übrigens dem Sinnzusammenhang folgen, was
einschließt, auch einige andere interessante Marken und Fahrzeuge in unsere Betrachtungen
einzubeziehen. So sitze ich auf dem Foto oben neben Michael Toson in einem Fiat X1/9.
Wollte man erklären, wie es im Design vom Detroit
Baroque zur Wedge Line, also zur Keilform kam, finden wir in Europa kein
anschaulicheres Beispiel als eben diesen Fiat. Und an Puch ließe es sich nicht
darstellen. Siehe dazu: "Killer-Selfie im X1/9" [link]
Nun also "Mythos Puch"; drücken Sie uns
bitte ein wenig die Daumen, daß wir es gut machen. Es ist eine ziemlich komplexe Kiste.
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