martin krusches [flame]: norbert gall / fette beute
Lagonda Taraf
Jetzt hab ich grad die London Fotos von November
durchgezappt, da muss ich wirklich Großes vermelden. Nicht oft passiert es mir ja, dass
ich ein Auto vor die Linse bekomme, das ich nicht kenne. London ist für solche Ereignisse
aber irgendwie prädestiniert, weil wenn so richtig exotisch, dann dort.
Nach meinem Besuch des Science Museum in London war mir
nach Warten an einer belebten Kreuzung. Die Novembersonne hat ja die Luft noch richtig
mild gemacht, da bot sich das an, und in London zahlen sich solche Beobachtungsposten
beutetechnisch nach wenigen Minuten aus. Dass der rote Exot, der da ein bisschen forsch um
die Ecke kam, etwas mit Aston Martin zu tun haben muss, war mir in der Sekunde klar, zu
eindeutig die Formensprache am Vorderwagen.
Mir war jedoch nicht bekannt, dass es eine aktuelle
Limousine im Format des legendären Aston Martin Lagonda Serie 2 geben soll (das war die
verrückte Keil-Limousine, das Schrägste - noch vor den Bristol -, was man in den letzten
50 Jahren für viel Geld kaufen konnte). Die Antwort war im Netz schnell gefunden,
trotzdem einigermaßen überraschend. Von der wieder einmal Wiederbelebung
der Marke Lagonda habe ich schlicht nichts mitbekommen
Der Lagonda Taraf wurde 2014 lanciert, zum wohlfeilen
Sonderpreis von 696.000 Pfund Sterling kann man ihn seit 2015 kaufen. Das ist eh dann
knapp eine Million Euro. Schluck. Was kriegt man dafür? Ein exklusives Supercar, das auf
200 Stück weltweit limitiert wurde, nachdem es anfangs überhaupt nur eine 100 Exemplare
Serie für Nahost geben sollte. Aber erkläre man dem Superreichen in der alten Welt
bitte, er könne das nicht haben, was der Scheich im Wüstenstaat sich vor den Palast
stellt. Geld wirklich viel Geld - ist halt ein schlagkräftiges Argument, und so
boxte man den Taraf mit seinen 540 bhp eben einmal schnell durch die europäische
Homologation.
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