martin krusches [flame]: norbert gall / fette beute
AC Cobra 289 & 427/428
Der Amerikanische Rennfahrer und Konstrukteur Carroll
Shelby trat 1962 auf den Plan, auf der Suche nach einem Gerät, das in der Lage war, die
Corvette auf den Rennstrecken endlich in die Schranken zu weisen. Der Ace Roadster aus dem
Hause AC hatte sich in seinen Klassen schon lange Jahre bewährt, und er schien geeignet,
mit einem Ford Small Block V8 versehen, dieses Ziel zu erreichen. Die AC Cobra 289 war
geboren, ein für damalige Zeiten brachialer Sportwagen mit offener Roadster Karosserie,
die im Vergleich zu fortschrittlichen Konstruktionen anderer Marken schon beim Erscheinen
ein wenig rustikal anmutete.
Einer amüsanten Geschichte zu folge war ein mit 196 mph
(über 310 km/h) gestoppter Prototyp der Cobra der endgültige Anlass für die Einführung
des rigorosen Tempolimits auf den britischen Motorways. Die Corvettes zu schlagen gelang,
aber mit dem 289 ci (ci für kubikzoll, entspricht 4,7 Liter) Small Block hatte man immer
noch kein Leiberl gegen Ferrari, und so wuchtete man zwei Rennsaisonen später den 427 ci
(schlanke 7 Liter) Ford FE Big Block ("Side Oiler") in ein grundlegend
verändertes Chassis mit verstärktem Rahmen und massiven Karosserieverbreiterungen. Die
AC Cobra 427 / 428 (MKIII) war ein furchterregendes Monster, mit zumindest 385 bhp.
Ein Gebirge an Drehmoment und wenig Gewicht erzeugten
bisher unbekannte Dimensionen der Beschleunigung. Die Alu-Karosserie kam aus dem Werk in
Thames Ditton, lackiert und mit Motor versehen wurden die Wagen in Carroll Shelby's
Werkhalle in Texas. Die Rennsportmodelle hatten stets den 427 ci Motor, ein lupenreines
NASCAR Rennsportaggregat, das in nur geringen Stückzahlen lieferbar war. Daher bekamen
die Straßenmodelle einen "zahmeren" 428 ci Motor und hießen daher folgerichtig
AC Cobra 428.
Nach Einstellung der Produktion im Jahr 1966 widmete sich
Herr Shelby der Entwicklung des Ford GT40, der Name Cobra wurde ebenfalls an Ford
verkauft. Der Mythos Cobra wird bis heute in Form unzähliger Repliken am Leben erhalten.
So ist es für ein ungeschultes Auge auch nicht erkennbar, ob die hier gezeigten Cobras
Originale sind oder es sich um gut gemachte Imitate handelt. Sowohl der graue 289 mit
schmaler Karosserie als auch die wuchtige Cobra 428 in funkelndem Rot parkten auf dem
Besucherparkplatz in Goodwood, anhand der beiden Fotos lässt sich die Entwicklung dieses
unglaublichen Autos gut nachvollziehen.
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