martin krusches [flame]: norbert gall / fette beute
Innocenti I5


Ah, sehr verehrte Herrschaften. Heute geht die Fette Beute erstmals an die ganze Meute! Weil es ist ein toller Fund.

Ich komme soeben von einem Gokart-Rennen und gemeine Blasen haben sich auf meiner Handwurzel gebildet, das Schreiben zu später Stunde ist also kein Zuckerschlecken heute. Aber nachdem ich gesehen habe, mit welchem Enthusiasmus unser Herr Krusche sich dem Thema Austin gewidmet hat auf der flame, da kann ich Euch einen Fund einfach nicht vorenthalten, der sich erst vor anderthalb Wochen ereignet hat, im schönen Italien.

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Also was hat Italien mit Austin zu tun? Nichts - nur auf den ersten Blick. Kenner der Materie wissen: der Rollerhersteller Innocenti aus Lambrate (daher abgewandelt der Name: "Lambretta") bei Mailand durchkreuzte das Fiat Heimspiel recht erfolgreich mit hübsch aufgemachten Lizenz-Minis, deren hübscher, liebevoll verspielt geschwungener "Innocenti" Schriftzug mich jedes Mal aufs neue fesselt.

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Sieht nach einem J aus, ist aber das I on Innocenti

Innocenti probierte sich natürlich auch in anderen Segmenten, aber wie das englische Vorbild war den größeren - konstruktiv ähnlich fortschrittlichen und eigentlich attraktiv gezeichneten - Austins kein großer Erfolg beschieden. Der A40 kam aus Italien, sogar der Austin Healy Sprite bekam ein italienisches Kleid, dieser "950" kam neben der Spider Variante auch als elegantes 1100 Coupé auf die Straße. Der vom genialen Mini Konstrukteur Issigonis erdachte Austin / Morris 1100, den es - wie Martins Bosnische Exemplar - auch mit 1.300 Hubraum gab, lief daher konsequenterweise ebenfalls in Italien vom Band, um die restriktiven Schutzzölle durch heimische Produktion zu umgehen. Einen dieser raren Innocenti zu sehen, blieb mir bisher versagt, von der ohnehin nicht üppigen Produktion sind sicher fast alle Wagen den Rost-Tod gestorben. Und jetzt ENDLICH war es soweit, ein Auto, auf das ich schon so lange gewartet habe.

Am Weg vom Slowenischen nach Hause gondelten wir durch den Collio und ein Eissalon in Cividale dei Friuli war ein willkommener Anlass für ein Päuschen. Eis-schleckend stecke ich den Kopf in eine Einfahrt zu einem Gasthaus gleich nebenan, die Kugel der Sorte Dolcelatte entgleitet vor lauter Aufregung ob des Fundes beinahe dem Stanitzel, parkt doch da tatsächlich ein Innocenti I5, also ein Exemplar der dritten und letzten Ausbaustufe (bevor man dachte, der Austin Allegro alias Innocenti Regent brächte den erhofften Umschwung). Von den ersten Serien IM3 und dem I4 gab es rund 60.000 Autos, dieser I5 in genial zeitgemäßer farbgestaltung hat aber nur 5.665 Geschwister, ein ganz schwierig zu findendes Kerlchen also.

Viele liebe nächtliche Grüße
Euer Dottore

[Mit "verehrte Herrschaften" war hier der freundliche Kreis des "Avantoursismus" gemeint. martin]

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