martin krusches [flame]: norbert gall / fette beute
Chevrolet Camaro Z-28


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Der Erfolg des Mustang begründete die Pony-Car-Ära und das dürfte GM wohl einigermaßen überrascht haben, man konnte erst nach zwei Jahren zum Gegenschlag ausholen, dann aber mit einer Vehemenz, die der Konkurrenz das Fürchten lehrte. Heraus kam eines der interessantesten Automobile Amerikas, der Chevy Camaro. Damals, in besseren Zeiten, waren die „Big Three“ sehr findig, was die Aufpreispolitik anging. Klar, ein Auto, das jeder gerne besitzen möchte, muss natürlich individualisierbar sein, gib dem Kunden, was sein Ego braucht. So gab es neben des Basis 6-Zylinder im Camaro auch das optionale RS Paket mit optischen Goodies wie den versteckten Lichtern oder das SS Paket [link], mit dem schlussendlich ein 350 cid V8 Einzug in den Motorraum hielt.

Den Ritterschlag zum ernst zu nehmenden Sportwagen bekam der für amerikanische Verhältnisse mit bescheidenen Ausmaßen versehene Camaro mit dem Ausstattungspaket Z-28, nur erhältlich, wenn man auch das 4-Gang Schaltgetriebe (für Automatik-verwöhnte Amis eine Horrorvorstellung) orderte. Der damit verbaute V8 war „nur“ ein 302 cid Smallblock, der Grund war, dass die Maschine eigentlich für die Trans Am Rennserie konstruiert wurde, wo ein 305 Kubik Inch Limit herrschte. Für die Teilnahme an dieser Serie benötigte man eine geringe Anzahl an verkauften Straßenautos, daher gelangte die Option Z-28 anfangs gar nicht in die Preislisten, denn eigentlich sollte nach ein paar Einheiten auch schon wieder Schluss sein. Am Papier sollte dieses Renntriebwerk 290 PS leisten, tatsächliche Messwerte erreichten laut www.musclecar.com aber ca. 350-400 PS.

Im Jahr 1 des Camaro (1967) wurden auch nur knapp 600 dieser Z-28 hergestellt, das Kürzel wurde aber binnen kurzem zum Mythos. Als Z-28, in der „klassischen“ Karosserie-Form, die 1969 die „Augenbrauen“ hinter den Kotflügeln bekam, wie sie auch das in Schweden fotografierte orangene Exemplar trägt, ist der Camaro in die Erinnerungen vieler Enthusiasten eingebrannt. Anstatt den Mythos Camaro zu pflegen, kam 1970 die etwas „verwässerte“ längliche Karosserie, die in ihrer Grundform die nächsten 20 Jahre überdauerte (schon in der fetten Beute vertreten).

Dass Chevrolet sich heute in größter Not alter Kernwerte besinnt und den Camaro neu auflegt, ist eine (zu?) späte Einsicht, dass man ausgerechnet den Ur-Camaro von 67-69 reproduziert hat, zeigt einerseits von mangelnder Kreativität der aktuellen Designer, etwas Eigenständiges zu entwerfen, andererseits, dass dieses klassische ewig Vorbild sein wird.

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