martin krusches [flame]: norbert gall / fette beute
Suzuki Cappucino
Musste mein geliebtes Mädchen vom Arzt
abholen, nur ein Katzensprung, aber nicht ohne meine Kamera. Da, wo sonst nur eine
unspektakuläre Eingangstür den Weg zum Onkel Doktor weist, sorgte diesmal dieser kleine
Bonsai-Fetzer für Kurzweil. Wer jetzt denkt, dass der Daihatsu Copen ein enges Auto sei, der soll sich einmal einen Suzuki
Cappucino aus der Nähe ansehen (wenn man einen finden sollte...) Obwohl es der erste war,
den ich zu Gesicht bekam - den Cappucino erkannte ich sofort, er tauchte in den 90er
Jahren einige Jahre im Auto-Katalog (den ich studierte wie andere die Bibel) unter
"in Japan angebotene Modelle" auf.
Die Größe war durch die Bedingungen für die
sogenanten "K"-Car Fahrzeuge vorgeschrieben. Wegen steuerlicher Begünstigungen
durften diese Fahrzeuge eine Breite von 1.45m und eine Länge von 3.30m nicht
überschreiten. Die maximale Leistung dieser Klasse war 64 PS und der Hubraum musste unter
660 ccm liegen. Man sieht, der Cappucino hält all das ein. Nicht dass er aber
schwachbrüstig war. Mit Turbo und nur knapp 700 kg war die Beschleunigung - sagen wir -
sicherlich ausreichend. Allerdings war die VMax angeblich auf 140 Km/h begrenzt (gut,
sowas kann man entriegeln...)
Sämtliche Technische Highlights wie schon
damals ein teilberes, klappbares Metallverdeck machten ihn offenbar zu teuer. Und ehrlich,
nach ausgiebigem Studium der Platzverhältnisse im Innenraum - ich kann
mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da zwei Leute nebeneinander reinpassen
sollen. Die Schalensitze (!) waren für EINE durchschnittliche, europäische Arschbacke
gerade genug, und dann soll sich noch jemand Zweiter ausgehen?? Als anschaulicher
Größenvergleich dient der freundlicherweise daneben parkende, ebenfalls nicht gerade
riesige 121 Baby. Der Cappucino verschied 1998 leise, nach für japanischen Verhältnissen
wirklich mageren 20.000 Stück, aus dem Autoleben.
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