martin krusches [flame] backroads
Ford Model T 1915


Ich konnte vor einer Weile hier schon eine Tin Lizzy zeigen. Der 1927er Phaeton wirkt allerdings mit seiner geräumigen Karosse und dem aufgespannten Verdeckt -- gemessen am Ursprung -- fast schon ein wenig stämmig: [link]

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Nun hab ich endlich eines jener Modelle aus den ersten Jahren erwischt, die etwas schlaksig und dürr, sehr puristisch dastehen. Der Kühler wie ein architektonisches Element, Motorraum und Fahrgastraum über eine starke Stufe verbunden.

Das macht einen markanten Unterschied zum 1927er Model T, das mit seiner Torpedo-Form viel moderner wirkt; was bedeutet, die Gürtellinie verläuft durchgängig, die Kotbleche sind körperhafter, alles macht einen kompakteren Eindruck.

Der 1915er ist dagegen ein Runabout, wie er gerade noch mit vorgespanntem Pferd lief. Das war ja auch ein Ziel von Henry Ford gewesen, nämlich ein preiswertes Kraftfahrzeug anzubieten, wodurch es verlockend und erschwinglich sein mochte, vom Pferdefuhrwerk umzusteigen.

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Das Grundmotiv dieser Geschichte ist Allgemeingut: Hohe Stückzahlen durch rationale Fertigung mit normierten Komponenten. Das erste Foto oben ist auch insofern anschaulich, weil hinter dem Model T ein Steyr-Puch 500 steht, der zu den Fixstartern der europäischen Massenmotorisierung gehört. Wir waren damit rund ein halbes Jahrhundert später dran.

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In Europa war übrigens der Citroen 2 CV am ehesten das Auto, welches in seiner Kargheit unmittelbar zum Umstieg vom Pferdefurhwerk einladen sollte. Aber das war schon eine ganz andere Ära.

Der Leiterrahmen der Ford, aus vernieteten Stahlprofilen, trug einen robusten Reihenvierzylinder. Ab 1917 gingen Komponenten aus der Autoproduktion auch in die Ausstattung eines kompakten Traktors, der als Fordson vertrieben wurde. Ich hab ein Exemplar davon auf dem Balkan erwischt: [link]

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