martin krusches [flame] backroads
Mitsubishi i-MiEV


Die Praxis der Stille. Nicht gerade die Stille einer Klosterzelle, aber für mich als Chauffeur ist es im Mitsu leiser als auf meinem Fahrrad. Ich mußte bloß erst draufkommen, daß der Klimaanlagen-Regler sommers auf "warm" und nicht auf "kalt" gestellt werden muß, damit sich das Werkel beruhigt, das Gebläse abstellt.

Da bin ich konservativ. Klimaanlage (das lauteste, was ich in diesem Auto zu hören bekam) heißt bei mir: Runter mit den Seitenfenstern. Und überhaupt! Einschalten statt anstarten. Im Heck ein Permanentmagnet-Synchronmotor, der 67 PS ausspuckt. Das ist bei rund elfhundert Kilo für diese Fuhre sehr passabel. Naja, mit mir zwölfhundert, geht auch recht gut.

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Ich hatte unmittelbar vor der Elektro-Tour beim "Generationentreffen" [link] der Puch-Community in Sachen Pinzgauer und G-Wagen gemacht, also richtig schwere Brocken bewegt, die nach viel Motorkraft verlangen. So war der Kontrast ebenso markant wie aufschlußreich.

In diesem Zusammenhang konnte ich es mir nicht verkneifen, den Mitsu für ein Foto in der Grazer Bosch-Straße abzustellen, mitten in der alten Puch-Siedlung; was auch schon den Hinweis liefert: Gleisdorf-Graz, das war keinerlei Problem. Bei den rund 80 Kilometern, die ich runtergekurbelt hab, wären mir nach der vollen Ladung vermutlich noch rund 30 bis 40 sichere Kilometer geblieben.

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Die Reichweite hängt ganz erheblich von der Fahrweise ab. Am Gaspedal -- naja, an der Strom-Taste ;-)) -- findet man zwei Kontinente. Einen großen, das „Watte-Land“. Und einen kleinen, die „Abteilung Nagel“. Damit meine ich, in Bereichen bis rund 80 Km/h hab ich die Fuhre weich und ganz bedenkenlos bewegt, entspannt und unaufgeregt.

Auf dem Watte-Kontinent bin ich ein besserer Mensch, der es weniger eilig hat und der Verkehrsblödheiten anderer so gelassen hinnimmt wie ein Buddhist an seinem 105. Geburtstag. Aber es geht auch mit Nagel.

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Möchte oder muß man mit dem Fahrzeug ein heftigen Satz machen, runter mit dem Gaspedal! Dann springt die Fuhre. Für 180 Nm Drehmoment muß man unter Benzinern ordentlich Geld ausgeben. Mein 1400er Polo bleibt deutlich darunter.

Ich sitze vorne im Mitsu auch bequemer als in meinem Kombi. Was mich allerdings am meisten für diesen Wagen einnimmt, ist die komfortable Handhabung in dieser Stille. Mir war vorher nicht klar, wie sehr das Brüllen von Verbrennungsmotoren in mir ganz offensichtlich psychochemische Prozesse triggert, wie das der Elektriker definitiv nicht macht.

Das ist vielleicht die beeindruckendste Erfahrung meiner Ausritte mit dem i-MiEV, der allerdings einen anderen Namen vertragen könnte, denn die phonetische Basis in der Nähe von "Ei, Mief!" wäre im deutschsprachigen Raum einer Überarbeitung wert.

Bliebe noch zu erwähnen, daß mir der Mitso von der "gfa" [link] anvertraut wurde, was ich dem Management der "Energie-Region" [link] zu verdanken hab.

P.S.: Das Kabel fürs Ladegerät muß auf 16 Ampere ausgelegt sein, die Stromquelle natürlich auch. Das trifft unbedingt auf die Steckdose zu, an der meine Waschmaschine hängt, welche sich im zweiten Stockwerk über Straßenniveau befindet, was wiederum bedeutet: Zum Glück hab ich von unserern Ausstellungen her ein geeignetes Kabel im Haus und meine Nachbarn stoßen sich nicht an der langen Leitung, die vom Bad durch meine Büro in meinen Lagerraum führt, dessen hofseitiges Fenster mir dir richtige Perspektive bietet.

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