martin krusches [flame] backroads
Unterwegs: Porsche Cayenne turbo


Mit diesem Wagen auf die Strecken gehen, das handelt von außerirdischen Verhältnissen. Dabei entsteht noble Distanz zur Welt. Da der Flug zum Mond längst keine Herausforderung mehr bietet, bleibt den Ingenieuren Muße, das Autofahren exterrestrisch zu gestalten. Sowas geht freilich nicht für Kleingeld. Aber was in dieser Sache alles geht, kann man sich von Porsche zeigen lassen.

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Der Cayenne turbo hat in zweiter Generation durch ein Facelifting merklich feiner Züge erhalten. Ich gebe ja zu, den mochte ich früher nicht. Ich sagte gerne: "Blockhütte". So klobig erscheint er mir nun nicht mehr. Außerdem war ich diesen Ressentiments aufgesessen: Was baut denn Porsche einen SUV? Was soll das werden? Im Straßenbild erkennt man: Es wurde eine Erfolgsgeschichte.

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Man ist ja als bescheidener Waldbauernbub gefährlich nahe an der Heuchelei, wenn man über so teure Dinge plaudert. Also Obacht! Ob ich sowas haben möchte? Nein. Ist mir zu drüber.

Aber damit ein Weilchen herumfahren, das ist wirklich toll. Am allersensationellsten fand ich, diese Zwei-Tonnen-Fuhre energisch zu bremsen. Die riesigen Scheiben sind ja durch die Speichen zu erspähen und die Elektronik tut den aufregenden Rest.

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Über die Frage nach „Kraftreserve“ braucht man bei 500 PS nicht reden. Wie die umgesetzt wird, um das nicht gerade zarte Fahrzeug von „Null“ auf „verboten“ zu hieven, ist ein atemberaubendes Erlebnis. Das braucht freilich viel Unerschrockenheit, wenn man wieder an die Zapfsäule muß.

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Am lustigsten fand ich, daß nicht nur eine Kamera anspringt, wenn man reversiert, um auf dem hier gut erkennbaren Display die Sicht nach hinten aufflammen zu lassen, es erscheint auch ein Warnhinweis, daß dieses Gadget den Blick über die Schulter nicht ersetzen würde.

Wenn Hephaistos, der mythische Schmied vom Olymp, die Erde besuchen würde, wäre das gewiß sein bevorzugtes Dienstauto. Man wird vom Fahrwerk wahrlich auf Händen getragen, hat dabei stets das Gefühl, jedem Erdbeben trotzen zu können. Die Automatik nimmt geduldig alle Launen des Fahrers entgegen. Per Tiptronic kann man aber auch spontan schalten und walten, falls man eigensinnige Momente hat.

Der Cayenne ist nicht der erste Allrader von Porsche. Aber den „Jagdwagen“ (Typ 597) von 1953 kennen wohl nur Enthusiasten. Das war noch ein „Geländewagen“. Hier haben wir es mit einem komfortablen Zweitwohnsitz zu tun.

Gebaut auf 700 Nm eines 4,8 Liter großen V8-Triebwerkes, beatmet per Biturbo, die ganze Kraft mit einem Sechsgang-Automatikgetriebe verfügbar gehalten. Wo man dürfte, wären 275 Km/h möglich. Wer will da schon auf den Mond? [Leihgabe: Porsche Zentrum Steiermark]

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