martin krusches [flame] backroads
Graz: Audi Quattro
Hab ich endlich einen erwischt. Das zahmere Coupé war mir schon in Gleisdorf
untergekommen. Die Karosserien gleichen sich. In Graz klappte es dann mit dem Original.
Diese Version wurde von 1980 an rund ein Jahrzehnt lang gebaut und hat damals den
Rallye-Sport über den Haufen geschmissen. Auf dem Genfer Autosalon von 1980 konnte man
schon erahnen, was daherkommt.
Es heißt, Ferdinand Piech habe sich zum Quattro vom
unscheinbaren VW Iltis anregen
lassen. Der war Ende der 1970er für die Deutsche Bundeswehr entwickelt worden. Allrad an
einem Passat-Motor. In einem wendigen Kübelwagen auf Audi 80-Basis. Genauer,
Fahrwerk-Chef Jörg Bensinger hatte den Iltis in Finnland getestet. Und
Vorentwicklungsleiter Walter Treser von der Idee erzählt, daß sich so ein Allrad auch im
Alltag gut machen könnte.
Chefingenieur Piech hatte eben erst von Porsche zu Audi
gewechselt. Und viel Überzeugungskraft gebraucht, um diesen neuen Weg zu ebnen. Nun
sollte permanenter Allradantrieb erstmals in der Geschichte ein Serienauto ausstatten. In
der Rallye-Version von einem 220 PS starken Fünfzylinder-Turbomotor über 200 km/h
schnell gemacht. Mit einem Fahrverhalten, das in meisterlichen Händen unzählige Siege
ermöglichte. Stichwort: Hannu Mikkola.
Die von Design-Chef Harmut Warkuß zu
verantwortende Linie galt damals als recht gewöhnungsbedürftig. Mir gefallen diese nur
zart ausgestellten Kotflügel sehr, die nicht protzen, sondern gerade mal bieten, was
gebraucht wird. Fahrberichte lassen ahnen, daß dieser Klassiker einem auch heute noch
außergewöhnliche Zustände bereitet. Inklusive dem historischen Turbo-Loch im unteren
Drehzahlbereich.
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