martin krusches [flame] logbuch / blatt #29Zehn Wochen seit dem letzten Eintrag. Uff! Aber jetzt geht's wieder. Ich liebe diese ruhigen Stunden, um die Beute der nahen Vergangenheit auszuwerten, die Geschichten und Geschichterln zu drehen, zu wenden ... und ich mach mir schon wieder einmal Sorgen um die Reichen ;-))) Anfang April war dieses Thema auf dem Tisch. (Quelle: "Der Standard") Inzwischen ist die Trennung eine Tatsache. Man weiß, daß Frank Stronach nach Chrysler gegriffen hat ... vergeblich. Aus der "auto revue" vom Juni 07 erfährt man, daß Dieter Zetsche meint, Mercedes würde sich nun vom "Jugendwahn" verabschieden, man wolle sich wieder dem honorigeren Stammklientel zuwenden. Die Buschtrommeln künden, der Konzern verzichte auf die Wiedereinführung des Namens "Daimler-Benz", man werde statt dessen als "Daimler AG" auftreten. Das finde ich geschichtlich interessant, weil dadurch (so nebenbei) Carl Friedrich Benz von der "Bühne" fällt und der Fokus auf Gottlieb Daimler gestellt bleibt. Mein subjektiver Eindruck besagt, daß bisher "Benz" das populärere Wort war, bei "Daimler" dachte man doch eher an "Jaguar". Na, bleibt abzuwarten, was genau kommt. Was schon da ist: Offenbar freut sich alles über die neue Version der C-Klasse. Ich darf in diesen Chor einstimmen. Die Gelegenheit war günstig und die Fahrt ein Vergnügen. Ich hab den Wagen schweren Herzens zurückgegeben. (Es scheint verläßlich so zu sein, daß meine wilden Jahre der Vergangenheit angehören.) Man hält den unerfreulichen Alltagsverkehr in diesem Auto sehr viel besser aus als etwa in meinem Einser-Clio. Ja, es ist wahr, ich finde die allgemeine Verkehrslage inzwischen so unvergnüglich, daß ich die Fahrerei meistens meide. Mein Mädchen meinte unlängst grinsend: "Ist schon komisch, Du schreibst über Autos, dabei magst du das Fahren gar nicht." Zugegeben, ich mag es MEISTENS nicht. Ich fühl mich auf Beifahrersitzen und in der Eisenbahn recht wohl. Auch der Post-Bus sagt mir zu. Straßenbahnen finde ich sehr angenehm. Ich brauch keine noble Distanz zu den Menschen, wenn ich Ortswechsel absolviere. Aber derlei Test-Touren mit ausgewählten Autos mag ich doch. Sie erlauben es mir Abwege zu suchen. Das gefällt mir durchaus. Das hat mir bei meiner C-Klasse-Ausfahrt zum Beispiel diesen fast sensationellen Fund eingebracht. Geeeenau! NSU Ro 80. Ich mochte es erst gar nicht glauben, aber sie Silhouette ist doch ausreichend markant ... Ich bin ja nur Einer von Manchen, die in solchem Sinn ständig ihre Umgebung scannen. Mein Dottore hat eine andere Rarität erwischt. Der Lamborghini Murcielao Spyder ging ihm folgendermaßen ins Netz: >>Heimfahrt von Tirol, kurz nach Ostern. Auf einem kleinen Pinkelparkplatz irgendwo zwischen Linz und Amstetten sehe ich im Vorbeirauschen dieses Ufo parken, mit weit nach oben geschwenkten Flügeltüren. Das in diesen Fällen automatisch ablaufende Notfallprogramm war nur leider nicht abrufbar. Fest in die Eisen, umdrehen oder zurückschieben, eventuell am Rand halten und per pedes zurücksprinten - auf der A1 eher ein ungesundes Verhalten. Mir drehts also innerlich alles um. GEIL! Murcielago Spyder! VERDAMMT! So nah, aber du kriegst ihn nicht! MOMENT! Wer dort hält, fährt ja auch wieder weiter! Also wurde meine Liebste hinterm Steuer genötigt, drastisch die Geschwindigkeit zu drosseln und in die rechte Spur zu wechseln. Es hat dann doch einiges gedauert, aber auf der Geraden bei St.Pölten war es dann soweit. Der Hals war mittlerweile steif vom dauernden Rückspiegel schauen, unter einigem Krachen und Grammeln der Halswirbel wurde er wieder in Normalposition gedrückt. Kamera ready! Ab in die 2. Spur! Punktgenau abgedrückt. Erinnert mich an die von der Presse oftmals gedroschene Phrase "DEN werden die meisten nur von hinten sehen". Wohl war, die wenigsten sehen ihn auf Pinkelparkplätzen an der A1...<< Wohl wahr! Good Job! Und HIER das ganze Motiv in großer Ansicht. Cut! Als angemessener Kontrast: Ein Sprung in die Vergangenheit. Dieser Teil einer Annonce für den Glas Isar 700 macht die kecke Linie an der Seite der "Ponton-Stahlblech- Karosserie" schön sichtbar. Vorne ein "4-Takt-Boxer", der mit einem "Normverbrauch ab 5,3 Liter" ausgezeichnet ist. Aus heutiger Sicht eigentlich gar nicht so wenig für so ein handliches Auto. [1/1961] [Werbung] Das ganzseitige Insert in Ausgabe Nr. 4 des Magazins "hobby" von 1961 ist sehr textlastig, wie man es in dieser Ära eben sehr häufig findet. Deshalb spare ich die Gesamtansicht aus und zeig noch die Nase des Kleinen: |