martin krusches [flame] logbuch / blatt #5David Staretz schrieb in einer seiner "profil"-Kolumnen, daß Autos mit großen Glasflächen zwar luftig WIRKEN würden. Aber Glas sei dreimal schwerer als Karosserieblech. Ist mir noch nie durch den Kopf gegangen. Tja ... Staretz: "Seit es keine Handkurbeln für Fenster mehr gibt, ist uns dieses Gefühl abhanden gekommen." Cut! Verflixt! Wie lange bin ich nun Motorradfahrer? Gut 30 Jahre. Aber daß es ein Diesel-Eisen auf dem Markt gibt, war mir nie aufgefallen, glatt entgangen. Die Boomerei der letzten 15 Jahre hat uns viele Deppen und Lifestyle-Blödheiten vor die Nase gerückt. Sowas verstellt eben die Blicke. Naaaguuuut, ich weiß schon, das ist eine sehr dünkelhafte Haltung. Geb ich ja zu. Also. Zurück in Gefielde, wo man keine langen Fransen an Jacken und Eisen heftet ... Ich lese, es habe bei Enfield die mit Diesel gespeiste Taurus gegeben. (Dafür hätte ich alter Hase jede Wette verloren. Zum Glück bin ich nie gefordert worden.) Unter zwei Liter Sprit auf 100 Kilometer, das sind ja Mofa-Zustände. Aber die Taurus-Produktion wurde eingestellt. Händler Udo Haubrich aus Zülpich reagierte auf die weiter bestehende Nachfrage und schraubte einen italienischen Bagger-Motor (Ruggerini) in das Fahrwerk einer Enfield India. Voilà! (Ein wenig Entwicklung und Adaption wird es wohl gebraucht haben.) Und da steht die Centaurus 850. Auf der Firmen-Website kann man sich auch den bemerkenswerten Sound anhören. Tolle Maschine! Cut! Ion Vullnesa hat ein Faible für britische Fahrzeuge. Und für Autos aus Ex-Jugoslawien. Aber viele interessante Fahrzeuge kriegt man nur mehr im Museum zu sehen. Ich weiß selbst, man kann die glamourösen Briten unterwegs eher finden, als die vielen unspektakulären Stücke. In den letzten Jahren hab ich live viel öfter einen Lotus als Reliants gesehn. Und kleine Zastavas stehen im Süden auch nicht mehr an jeder Ecke. Habs grade erst erwähnt, daß mir hinter den sieben Bergen ein Lotus Esprit aufgefallen war:Ion schrieb mir: Tja, Leute, Eure Theorien dazu? [feedback] Ich geb ein Beispiel. Schon als Kind erschien mir ein Opel Kadett als Inbegriff von Bürgerkäfig, Bauernschüssel. Ganz und gar undenkbar, sowas je fahren zu wollen, so eine biedere Kraxn. Diese (vorläufige) Klarheit hatte ich schon, da war ein Führerschein noch gar nicht in Sicht. Typische Kleinbürger-Flausen. Sicher wurden unzählige Kadetten fertiggefahren bis zum bitteren Ende. Aber so und so viele mußten weg, weil sie irgendwann nicht mehr adäquat ausdrückten, was dem Besitzer gelungen war. Sozialer Aufstieg. Ich vermute demnach, daß sehr viele preisgünstige und bescheidene Fahrzeuge mit diesen Image-Aspekten befrachtet wurden. Weshalb sie dort eher verschwanden, wo der Weg zum Wohlstand schon weiter gegangen war. Aber ich nehme auch an, daß Ford Deutschland im eigenen Land britische Konkurrenz ganz gut einschüchtern konnte. Während Österreich (nach der Ära von Steyr-Puch) keine Importe mehr mit Eigenproduktionen bedrängen konnte. Übrigens! Ist doch eine überaus saubere Maschine, so ein Kadett aus verflossenen Tagen. Oder? Cut! Ein Bekannter aus Serbien beklagte, daß er dort keine tauglichen Ersatzteile für seinen Trabant bekommen würde. Ich hab bei Jurkewitz nachgefragt, der mir schrieb: Hallo Martin, |