martin krusches [flame] kino / blatt #4:
Austin Healey 3000
Das ist ein sehr spröder Film:
"The Royal Tenenbaums", 2001 von Wes Anderson inszeniert. Aber! Gab es je zuvor
ein so fulminantes Happy End in einem Film, bei dem doch der Großteil der handelnden
Personen mindestens melancholisch, meist aber depressiv ist?
Die Geschichte wird mit einer gelegentlich etwas
verstörenden Langsamkeit erzählt. Um einen auf hinterhältige Art zu erheitern. Anjelica
Houston und Gene Hackman im zentralen Duett, huh! Was für eine Wucht.
Ein Paradestück jüdischen Humors. Wenn etwa Titelfigur
Royal Tenenbaum über den indischen Hausdiener Pagoda sagt, der habe ihm das Leben
gerettet. Da er ihn weggeschleppt hätte, nachdem Royal einem Messerattentat zum Opfer
gefallen sei. Als gefragt wurde, wer denn die Messerattacke ausgeführt habe, erfährt
man: er, Pagoda.
Die kettenrauchende Margot Tenenbaum wurde in diesem
blütenweißen "Big Healey" vorgefahren. Der Wagen endet später als
Trümmerhaufen an der Mauer des Tenenbaumhauses. Unter ihm verendet das Hündchen der
Kinder Ari und uzi.
Das Original hab ich in feiner Twotone-Lackierung auf der Gästeliste. Und außerdem als
Hülle für einen fulminanten Eigenbau.
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