Das spezielle "Nicht-Modell", also genau kein Abbild eines realen Autos, und das für zarte 90 Cent in einem Weizer Trödelladen, daran führte für mich kein Weg vorbei. Dazu der Aspekt des Kindchen-Schemas, das hier auf Räder gestellt wurde. Mechanisches Spielzeug hatte von jeher die Funktion, Menschen mit technischen Innovationen vertraut zu machen. Bei Spielzeugautos kam schon in der den ersten Jahrzehnten des Automobilismus dazu, daß man der Kundschaft auf dem Weg über die Kinder neue Modelle nahebringen wollte. Bis heute ist die Flut an Spielzeugen in vielen Bereichen auch eine Art Miniaturmuseum der Autoentwicklung. Dieses Spielzeugauto steht dazu im grundlegenden Kontrast. Der knubbelige Bodenschrubber aus einem Grazer Betrieb ist so geformt, daß er gut in Kleinkinderhände paßt, meidet jede Ähnlichkeit mit einem realen Auto. Gerade bei diesem Stück wäre es möglich gewesen, etwa den Designer Erwin Komenda und seinen Porsche 365 zu zitieren, wie zum Beispiel dieses Blechspielzeug: [link] Aber bei WIGL-Design hatte man offenbar eine andere Aufgabe bearbeitet, nämlich einen handlichen Rutscher zu gestalten, dessen Räder nicht gleich wegbrechen, wenn sich ein Kind draufstützt. Die Firma Gowi, ursprünglich eine Spenglerei, hat sich als heimischer Spielzeuganbieter profiliert. Diese Geschichte begann vor rund einem halben Jahrhundert mit dem Gowi-Puch, heute ein seltenes Sammler-Stück: [link] Alfred Urleb von Wigl-Design ließ zum kleinen Schrubber wissen: "Ja, eines der ersten Designs für Gowi. So cirka 30 Jahre alt. Wir haben damals drei Varianten gemacht. Die Bedruckung ist erst später dazugekommen. Auf einer gewölbten Oberfläche drucken war damals nicht so leicht." |