Und hier der Streber unter den SL, während der letzten Jahren in den deutschen Gazetten gehyped, daß einem die Plomben locker werden. Gut, er sieht blendend aus und Flügeltüren erscheinen immer spektakulär. Dafür gilt er als eng und schlecht belüftet. Ein hübscher Schwitzkasten. Der Großteil dieser Schnuckis ging nach Amerika. Immerhin das erste Automobil der Geschichte, das serienmäßig einen Viertakt-Einspritzer unter der Haube hatte. (Einspritzer waren das Ergebnis der Effizienzsteigerung von Jagdflugzeugen im Zweiten Weltkrieg.) Das Dreiliter-Kraftwerk bringt 215 PS, macht den Gullwing über 250 km/h schnell. Diese Miniatur von Wiking zeigt dezent, worin sich das 54er-Coupé vom 1952er markant unterscheidet. Die schmälere Kühlermaske und die Lippen über den Radläufen. Sowie die großen Lufteinlässe an den Seiten, auf die der Rennsportler offenbar nicht angewiesen war. Aber solche Details hatte ja schon der Graf Goertz bei seinem Pracht-Roadster, dem 507er BMW, als schickes Designelement ausgewiesen. Vom sehr teuren 300 SL wurde 1955 der gefällige 190 SL abgeleitet, der als Damenfahrzeug Furore machte. (Da waren die Herren eben noch dünkelhaft.) [Markenübersicht] |