Helmut Lang: Förderung der energiesparenden Verkehrsmittelnutzung
In der Europäischen Solarhauptstadt Gleisdorf wird der Einsatz moderner Energietechnologien groß geschrieben. Neben vorbildhaften Projekten im Bereich des Recyclings oder der Solarenergie wurden auch am Verkehrssektor bereits eine Vielzahl von verkehrsberuhigenden und damit auch energiesparenden Planungslösungen sehr gut realisiert (z.B. Fußgängerzone, Parkraumbewirtschaftung, Tempo 30 Zonen, Park&Ride Anlage, Parkleitsystem). Auffallend ist, daß seitens der Gemeinde schon viele Anstrengungen unternommen wurden, das Radfahren durch die Ausweisung von Radwegen zu fördern. Diese werden aber seitens der Bevölkerung nicht besonders frequentiert. Obwohl sich Gleisdorf zum Radfahren bestens eignet (kurze Distanzen, großteils geringe Steigungsverhältnisse) wird dennoch auf dieses Verkehrsmittel verzichtet. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen dürften sich die EinwohnerInnen Gleisdorfs der Vorteile des Radfahrens nicht wirklich bewusst sein, zum anderen ist die Anzahl der Abstellanlagen noch zu gering. Das kommunale Klima scheint (noch) nicht sehr fahrradfreundlich zu sein. Interessant ist, daß im Rahmen der Landesausstellung die Aktion "Radeln für Licht ins Dunkel" auch von den Gleisdorfern angenommen wird, die Benützung des Rades im Alltag aber kaum zu sehen ist. Die Auslastung von Bus und Bahn ist in den letzten Jahren rückläufig. Demgegenüber besteht in Gleisdorf ein großzügiges Angebot für den Kfz-Verkehr. In einem Blick auf den Stadtplan ist sofort erkennbar, daß man hier sehr gut den PKW zur Zufahrt von außerhalb, wie auch innerorts benützen kann (jede Menge Parkplätze und Tankstellen). Entsprechend viele Autos sind in den Straßen unterwegs, die Lärmbelastung ist beachtlich. Auf der anderen Seite steht ein Informationsdefizit zur Nutzung der energieeffizienteren Verkehrsträger (Bus, Bahn, Rad, Gehen). Bushaltestellen sind im Stadtplan grafisch nicht auffällig dargestellt, Radabstellanlagen sind nicht eingezeichnet. Durch dieses Ungleichgewicht wird zusätzlicher motorisierter Verkehr erzeugt, der eigentlich preisgünstiger, sicherer und umweltfreundlicher abgewickelt werden könnte. Ebenso wird klar, daß die Verkehrsproblematik in Gleisdorf aufgrund des starken Durchzugsverkehrs nicht nur lokal gelöst werden kann, sondern regionale Ansätze braucht. Die Auswahl des bevorzugten Verkehrsmittels ist über Werbemaßnahmen beeinflußbar. Daraus ergibt sich ein neuer Aufgabenbereich für das Stadtmarketing und die verkehrsbezogene Öffentlichkeitsarbeit in Gleisdorf. Erst durch das Zusammenwirken von infrastrukturellen Voraussetzungen (Planung) und die Bewerbung der Nutzung der umweltfreundlichen Verkehrsträger (Öffentlichkeitsarbeit) können nachhaltige Verkehrsverbesserungen erreicht werden. Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation / Maßnahmenvorschläge Promotion der Nutzung von Bike&Ride mit Bus und
Bahn über Plakatwerbung, Imagewerbung Förderung von Initiativen Betriebliche Mobilitätsprojekte, z.B.
Radverleihstationen, Mitarbeitermotivation zu energiesparendem Verkehrsverhalten, z.B.
Wolford AG Bregenz (betriebliches Mobilitätsmanagement) Organisatorische Ansätze / Vorschläge Anruf-Sammeltaxis Effekte der energiesparenden Verkehrsmittelnutzung Anhebung des Radverkehrsanteiles Home: künstler.at |