neue räume:
pilgern & surfen
Mission Statement
Wo das Web sich verdichtet, da geschehen
Dinge. Kulturserver, Informationsplattformen, digitale Museen, P2P-Foren sind wichtige
Schnittstellen für den alternativen Kommunikationsaustausch. Sie vernetzen
unterschiedliche Communities, die das globale Netz als wichtigen Informationskanal nutzen
und auch brauchen. Mit der allmählichen Desillusionierung der ursprünglichen
Netzeuphorie allerdings stellen sich immer dringlicher auch Fragen.
Adi Blum & Beat Mazenauer |
An wen richtet sich ein
spezifisches Angebot? Wer leistet die Arbeit dazu? Wird sie abgegolten? Was interessiert
die potenziellen User? Solchen Fragen möchte das
kommende Salongespräch in der Reihe Pilgern & Surfen nachgehen. Initiatoren und
Betreiberinnen von ganz unterschiedlichen Kulturservern stellen ihre Angebotspaletten vor
und diskutieren Absichten wie Aussichten.
Eingeladen werden rund sechs BetreiberInnen /
Verantwortliche von Websites aus diesen Bereichen, sowie sechs BeobachterInnen. Die sechs
ReferentInnen stellen ihre eigene Website vor, indem sie Antwort geben auf einen kurzen
Fragenkatalog. Die sechs BeobachterInnen erhalten vorab eine Website bzw. Referat
zugeordnet, das besonders zu beobachten sie gebeten sind. Ihre Notizen kommen bei der
sonntäglichen Abschlussdiskussion zur Sprache. |
Pilgern&Surfen
- Die Idee
"Bleib in Bewegung, geh keine Bindungen ein und bring keine Opfer!" so lautet
der dreifache postmoderne Imperativ des amerikanischen Soziologen Richard Sennett. Heute
Zukunft Planen heisst mobil bleiben und sich alle Möglichkeiten offen halten. Der Pilger
wie der Surfer sind Figuren dieser Mobilität - gleichwohl könnten sie nicht
gegensätzlicher sein. Während der Surfer wendig, anpassungsfähig und mit spielerischem
Gespür über die Oberflächen auf einen unbestimmten Horizont hinweg peilt, tritt der
Pilger die harte Erde Schritt für Schritt, unterwegs auf ein Ziel hin, um anzukommen.
Salongespräche
Wir lassen die gute alte Salonkultur wieder auferstehen. Wir laden ein zum intellektuellen
Gespräch und zum Verweilen. Wir pilgern nach Romainmôtier, nehmen den Weg un-virtuell
unter die Füsse, um dort gemeinsam, face to face, über die Schnittstellen zwischen
Analogie und Digitalität zu diskutieren.
Eingeladen sind zu diesen Wochenenden
eine Reihe von Menschen (rund 15 Personen), die sich für das Spannungsfeld zwischen alten
und neuen Medien, Gutenberg- und Turing-Galaxis aus unterschiedlichen Perspektiven
interessieren. Vorgesehen ist, jeweils zwei bis drei Referenten zu bitten, einen
thematischen Einstieg in die Diskussion zu geben, der weitere diskursive Kreise ziehen
soll. Es geht primär um einen Austausch von Erfahrungen. - Kost und Logis ist für alle
DiskussionsteilnehmerInnen frei
Die Salongespräche bisher:
PS1: Lesen als kulturelle Kernkompetenz, 12.–14. Mai 2000
PS2: Literarische Qualität und digitale Rhetorik, 15.–17. September 2000
PS3: Von der Schrift zurück zur Sprache, 8. – 10. Dezember 2000
PS4: Mit Bildern argumentieren – wie wird Information visuell?, 9.–11. März
2001
PS5: Drag or Drop. Die Kunst zwischen analoger und digitaler Technik, 22.-24. Juni 2001
PS6: Pretty Good Privacy. Das Web als Lebenspraxis, 23.-25. November 2001
PS7: Piraterie? Die Diskussion um Copyright und Copyleft, 12-14. April 2002
Die Salons sind dokumentiert unter www.pilgernundsurfen.ch
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