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Von: "Anton Holzer" An: "Walter Grond" Betreff: Re: Internetprojekt Datum: Don, 30. Mär 2000 19:25 Uhr Lieber Walter Grond, woher Sie meine E-mail-Adresse haben, weiß ich nicht. Eines freilich wird Ihnen wohl nicht gelingen, mich als Büchernarren und ehemaligen Buchhändler dazu zu bringen, Literatur am Bildschirm zu lesen. Erstens will ich Bücher mit ins Bett nehmen, zweitens interessieren mich Hypertexte in der Literatur nicht, meine entstehen ohnehin im Kopf und den Anstoß von außen möchte ich mir verbitten, meine Phantasie ist lebhaft genug, drittens (aber nicht letztens) ist mir die Klüngelei zwischen Germanisten und Literaten - wohl eine eher österreichische Spezialität - immer schon eher suspekt gewesen. Warum nicht gleich zu jedem Roman einen germanistischen Apparat mitliefern, damit die armen Leser ja alle möglichen und unmöglichen Subtexte gleich mitgeliefert bekommen, gegen einen kleinen Aufpreis natürlich, nach dem Motto: Kauf ein Buch und krieg 2. Dagegen schätze ich den Zufall, der nirgendwo verzeichnet ist, das Danebengreifen im Buchregal, das ja auch eine Art hypertext produziert, freilich einen, so wage ich zu prog unberechenbareren und witzigeren als Ihren. Um nicht mißverstanden zu werden: ich habe nichts gegen die Neuen Medien, im Gegenteil, ich verwende sie täglich, aber die Literatur lasse ich mir, zwischen zwei Buchdeckel gepresst, nicht streitig machen. Also viel Glück (und gute Arbeit) für Ihr Projekt. Liebe Grüße |
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