[kontext]
# 029
[27•2000]

[dhouse]

[house] ein projekt über das fremde


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hilfe

[krusche]
ich hörte im radio eben adolf holl zu dr. kurt ostbahn sagen: wünsche können nicht irren.

17.4.2000 [huber klaus]
Eine Wissenschaftsseite ist sicher gut, aber frage nicht, wieviel Arbeit die benötigt. Da kann man dann nicht mehr einfach nach Herzenslust antworten, sondern muß ordentlich recherchieren.

Zur Zeit wird gerade an einem Organismus mit Minimal-Genom gebastelt. Aus einem Bakterium werden Gene - eins nach dem anderen - herausgeschnitten bis die Minimalaustattung für dessen Überleben übrigbleibt. Da stellt sich gleich die Frage was eigentlich Leben bedeutet. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, aus Embryonen Stammzellen herzustellen - sind also die Embryonen Menschen, sind die Stammzellen menschlich? Wann fängt Leben an?

24.4.2000 [krusche]
interessant und reichlich kurios ist (in bezug auf die wachsende szene) auch, daß einer in der offiziellen netzkultur-mailinglist von seiner SOFTWARE ausrichten läßt, daß er die debatte, die sich rund um das feature auf dem orf-server entsponnen hat, für überflüssig hält.

kurios um so mehr, als sich bis dato ONLINE keine spur eines kritischen diskurses finden läßt, über den die szene ambition zeigt, die eigenen ansprüche, entwürfe und handlungspläne der prüfung zu unterziehen. auf jeden fall NICHT innerhalb dieser netzkultur-liste, auch nicht auf der get-list. und damit sind die hauptebenen der szeneeigenen teilöffentlichkeit abgehakt.

ganz zu schweigen von einem offenen diskurs über die theoretischen grundlagen der österreichweiten lobby-bildung. ich weiß natürlich, daß manche meinen: scheiß auf theorie, wir haben so viel arbeit.

der schwank dabei ist, daß so unter den tisch fällt: ein derart komplexes, landesweites projekt, daß ja medienprojekt ist, kulturell und politisch höchst relevant, entfaltet sich doch NIEMALS bloß aus dem handgelenk heraus, sondern eminent theoriegeleitet.

aber: wenn nun diese theoretischen grundlagen nicht formuliert und zur debatte gestellt werden dürfen, heißt das: es gibt sie dennoch, aber es gibt eben auch opinion leaders, die als türhüter dieses theorien-pools agieren und darüber zu bestimmen versuchen, wer an diskursen teilnehmen kann und wer nicht. deshalb sind sie - die diskurse - nicht öffentlich.

woran erinnert das bloß? ich füg also hier diese perle zeitgemäßen kommunikationsverständnisses im o-ton an.

yours!
m.

Reinhard Braun
To: nkoe
Sent: Sunday, April 23, 2000 9:11 PM
Subject: die zeit! die zeit!

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