[kontext] |
[dhouse][kruschegrondhouse] |
||
29.3.2000
[grond] Von: Walter Grond An: Anton Holzer Betreff: Internetprojekt Datum: Mittwoch, 29. März 2000 15:07 [kruschegrondhouse] In der neuen Mediensituation werden Bücher keineswegs abgeschafft. Darüber dürften wir einig sein. Aber der Printbereich erhält mediale Erweiterungen. In einer völlig neu gesetzten Situation von Vermittlungsmöglichkeiten und von Kommunikationsverhalten. Wir möchten Sie für ein internetgestütztes Projekt interessieren, das solche Annahmen in einem wachsenden Zusammenspiel binär codierter Medien (Medienkonvergenz) auslotet. Unser Ausgangspunkt ist der Roman "Old Danube House" von Walter Grond. Der Roman bleibt dort, wo er hingehört: Auf Papier in ein Buch gepackt. Doch ab da geht der Kommunikationsraum sehr weit auf. Im Internet. Das Gesamtprojekt hat vier Ebenen: Und Verzweigungen zu anderen Projekten. Ein wachsender Hypertext, der von Walter Grond, Martin Krusche und Klaus Zeyringer gestaltet, moderiert wird. Wenn Sie auf Ihrer Website einen Link zu www.kultur.at/house.htm legen, tragen wir Ihre Site gerne auf unserer Hotlist ein. Im Internet finden Sie das [kruschegrondhouse]-Manual,das als Navigationshilfe für das Projekt eingerichtet ist. Es mag Ihnen eine Eindruck verschaffen, wie dieses Projekt funktioniert. |
|||
|
[bild] | ||
29.3.2000 [holzer] Von: "Anton Holzer" An: "Walter Grond" Betreff: Re: Internetprojekt Datum: Don, 30. Mär 2000 19:25 Uhr Lieber Walter Grond, woher Sie meine E-mail-Adresse haben, weiß ich nicht. Eines freilich wird Ihnen wohl nicht gelingen, mich als Büchernarren und ehemaligen Buchhändler dazu zu bringen, Literatur am Bildschirm zu lesen. Erstens will ich Bücher mit ins Bett nehmen, zweitens interessieren mich Hypertexte in der Literatur nicht, meine entstehen ohnehin im Kopf und den Anstoß von außen möchte ich mir verbitten, meine Phantasie ist lebhaft genug, drittens (aber nicht letztens) ist mir die Klüngelei zwischen Germanisten und Literaten - wohl eine eher österreichische Spezialität - immer schon eher suspekt gewesen. Warum nicht gleich zu jedem Roman einen germanistischen Apparat mitliefern, damit die armen Leser ja alle möglichen und unmöglichen Subtexte gleich mitgeliefert bekommen, gegen einen kleinen Aufpreis natürlich, nach dem Motto: Kauf ein Buch und krieg 2. Dagegen schätze ich den Zufall, der nirgendwo verzeichnet ist, das Danebengreifen im Buchregal, das ja auch eine Art hypertext produziert, freilich einen, so wage ich zu prognostizieren, unberechenbareren und witzigeren als Ihren. Um nicht mißverstanden zu werden: ich habe nichts gegen die Neuen Medien, im Gegenteil, ich verwende sie täglich, aber die Literatur lasse ich mir, zwischen zwei Buchdeckel gepresst, nicht streitig machen. Liebe Grüße |
|||
|
|||