Das jugoslawische Labyrinth

Literatursymposion 1995


Das jugoslawische Labyrinth - 1988 und 1995

Von Christine Rigler

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Textauszug!

Das erste Literatursymposion mit dem Titel Das Jugoslawische Labyrinth ging im April 1988 über die Bühne, angeregt durch den Universitäts-Aufenthalt des in Zagreb emeritierten Slawistik-Professors Aleksandar Flaker in Graz. In Zusammenarbeit mit dem damaligen Literaturreferenten Wilfried Prantner und dem Verlagslektor, Publizisten und Übersetzer Nenad Popovic aus Zagreb hatte Flaker eine Teilnehmerliste zusammengestellt. Eingeladen waren insgesamt neun AutorInnen aus Slowenien (Ales Debeljak, Drago Jancar, Taras Kermauner), aus Kroatien (Dubravka Ugresic, Irena Vrkljan, Slobodan Snajder), Bosnien (Dzevad Karahasan) und Serbien (Filip David, Pavao Pavlicic). Wunschkandidaten waren außerdem Mirko Kovac, Milorad Pavic und Bora Cosic, die jedoch absagten (Pavic kam dafür zwei Monate später zu einer Lesung aus seinem damals gerade erschienenen Chasarischen Wörterbuch ins Forum Stadtpark). Nenad Popovic leitete die Lesungen ein, moderierte und dolmetschte; Flaker selbst hielt ein Einführungsreferat, in dem er seine Thesen anhand von Beispielen aus der serbischen und kroatischen Literatur abhandelte.

Ziel der Veranstaltung war es, laut Einladungsbrief, "einer österreichischen Leserschaft die Literaturen Jugoslawiens näherzubringen sowie den Dialog zwischen der österreichischen und jugoslawischen Literatur zu fördern". Daß ein solcher Vermittlungsbedarf durchaus bestand, kann man unter anderem daran sehen, daß von den ausgewählten AutorInnen zu diesem Zeitpunkt nur wenige Bücher ins Deutsche übersetzt worden waren. Von Ales Debeljak waren einzelne Gedichte in Zeitschriften erschienen, von Drago Jancar zwei Erzählungen ebenfalls in Zeitschriften (an der Übersetzung eines Romans arbeitete damals gerade Fabjan Hafner); von Pavao Pavlicic war die Erzählung Die Dioskuren auf deutsch erhältlich, von Dubravka Ugresic gab es den Roman Des Alleinseins müde ... und von Irena Vrkljan immerhin schon drei Bücher im Grazer Droschl Verlag. Slobodan Snajder feierte damals gerade den Deutschland-Erfolg seines vielbeachteten Stücks Der kroatische Faust (UA 1982) am Mülheimer Theater an der Ruhr, was auch zu einem Textabdruck in der ZeitschriftTheater heute führte.



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