Walter Grond
"Labrys"
Labrys erzählt die Geschichte des Lukas Allmer, rückwärts, von seinem Tod bis zur
Geburt. Im Laufe seines Lebens sterben eine Reihe ihm nahestehender Menschen. Mit dem Tod
einer bestimmten Person aber tritt in der Rückwärtsbewegung eine neue Figur in den
Roman. Mit jedem Tod belebt sich der Erzählraum.
Walter Grond schreibt mit dem Wissen, daß es heute kein Ritual des sozialen Todes mehr
gibt, daß aber andererseits der Tod ungezügelt, fast pornographisch über die Medien ins
Leben zurückkehrt. Nicht vom Tod, sondern von den - sich verändernden - Bildern des
Todes ist in diesem Roman die Rede.
Labrys - das Wort bedeutet minoische Doppelaxt, ein bis heute nicht enträtseltes
Kulturzeichen - ist als Kulturgeschichte des Todes aber nicht notwendigerweise ein
pessimistisches Buch.
Walter Grond, "Labrys" Roman
Roman. Verlag Sonderzahl, Wien 1989. ISBN: 3 85449 025 9 |