local task 2003 - net art | die verschwundene galerie

Foreward #1
(weiterführende Vorhaben)


next.jpg (4182 Byte)

Ein Jahr. Rund ein Jahr haben Josef und ich „Die verschwundene Galerie“ nun betreut. Und dabei neben solider Arbeit auch reichlich Spaß gehabt. Mit den Containern auf Tour zu sein, in den Alltag der Menschen reinzugehen, abseits konventioneller Präsentationsorte von Kunstwerken, ist eine sehr gesellige Sache. Das Arbeits- und Projektjahr endet nun. Damit darf auch dieser Teil der Konzeption Abschlüsse finden. Und Übergänge. Transitzonen. Verzweigungen. Neue Formen und Ereignislinien ...

next01.jpg (13381 Byte)

Abseits des traditionellen Landeszentrums, in der sogenannten „Provinz“, sind die Strukturprobleme des Kunstbetriebes unverändert. Es gibt zwar da und dort neue „Locations“, die für viel Geld ausgestattet wurden. Aber die bleiben hauptsächlich dem Mainstream gewidmet. Kostenintensive, publikumsträchtige Vorhaben. In deren Kielwasser sprödere Angebote stattfinden dürfen. Wo dann Kunstschaffende zum Beispiel selbst für die Offenhaltung sorgen müssen. Wo sie Papiere unterzeichnen müssen, um auf Schadenersatz zu verzichten, falls etwas beschädigt oder entwendet wird. Weil die Betreiber so Versicherungsprämien sparen. Das ist beschämend.

Ich sehe uns nach diesem Jahr in unserem Arbeitsansatz (nicht bloß konventionelle Vermittlungsorte im Auge zu haben) bestätigt. Weiterführende Schritte gehen verstärkt mitten in den Alltag von Menschen, vor allem in den öffentlichen Raum. Keine Versicherungsprämien, keine Betriebskosten, kein Personal zur Offenhaltung. Die verfügbaren Mittel werden hauptsächlich in die Arbeit und nicht in den Overhead gesteckt.

Diese Aktivitäten im öffentlichen also politischen Raum bleiben in Wechselwirkung zum Web als zusätzlicher Ereignisort gehalten. Wir bewegen uns weiterhin zwischen Marktplätzen (Agora) und dem „kühlen Extrazimmer Internet“ (Cyberspace). Die Werke bleiben in einem Vexierspiel gehalten; zwischen analogen und digitalen Formen. Daß diese Verfahrensweise für mich in meiner künstlerischen Praxis die Standort- und Ressourcennachteile des Bewohners der Provinz gegenüber den Leuten in traditionellen Landeszentren mehr als nur kompensiert, haben wir im abgelaufenen Projekt schon belegt.

pre03a.jpg (12837 Byte) Das erste "mobile System" meiner Galerie auf Wanderschaft.

Die „Ideengeschichte“ der Galerie und der mobilen Container umfaßt nun mehrere Jahre. An ihrem Anfang stand ein adaptierter Werkzeugkoffer. In diesem Jahre waren es die gelben Container. Nun führe ich eine aktuelle Verzweigung zu einer Reihe von Präsentationen mit Miniaturen.

Und ein kommender Fixtermin ist für mich der 17. Jänner. Denn da wird die Kunst eine Million und vierzig Jahre alt; wie man vom Fluxus-Künstler Robert Filliou erfahren hat. Diese Geburtstag wird im Jahre 2004 zum ersten Mal in der oststeirischen Stadt Gleisdorf gefeiert. [LINK]


reset | core | mail | 47•03